© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  25/05 17. Juni 2005

Meldungen

Spätabtreibungen: Union will Verbot

FULDA. Sollte die CDU/CSU-Fraktion im nächsten Bundestag die absolute Mehrheit stellen, wird sie das Abtreibungsrecht ändern. Insbesondere die Spätabtreibungen nach der 22. Schwangerschaftswoche sollen verboten werden. Das hat der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Wolfgang Zöller (CSU) am 11. Juni beim 1. Fuldaer Lebensrechtskongreß angekündigt, den die Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA) veranstaltete. Dem Statistischen Bundesamt (Wiesbaden) zufolge wurden 2003 insgesamt 217 Abtreibungen im letzten Drittel der Schwangerschaft vorgenommen. Experten gehen aber von einer hohen Dunkelziffer aus. Die Union hat seit 1998 insgesamt drei Versuche im Bundestag gestartet, Spätabtreibungen gesetzlich zu verbieten, ist aber jedesmal an der rot-grünen Mehrheit gescheitert. Zöller warb dafür, verstärkt gegen die Ursachen von Abtreibungen anzugehen. Dazu gehöre die gesellschaftliche Anerkennung von Frauen, die sich vollzeitlich um ihre Kinder kümmern, aber auch ein Ende der Finanzierung von Schwangerschaftsabbrüchen aus Steuergeldern.

 

Kritik an CDU-Grußwort zum Homo-Festival

STUTTGART. In der evangelischen Kirche nimmt die Kritik an der CDU-Unterstützung für ein Schwulen- und Lesbenfestival in Stuttgart zu. Schirmherr des "Christopher Street Day", der vom 22. bis 31. Juli stattfindet, ist Baden-Württembergs Sozialminister Andreas Renner (CDU). Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) hat zu der schwul-lesbischen Veranstaltung ein Grußwort geschrieben. Das Motto "Familie heute" erinnere daran, daß immer mehr Kinder mit alleinerziehenden Elternteilen oder mit neuen Partnern zusammenlebten. Die Konzepte der Landesregierung müßten der unterschiedlichen Lebenswirklichkeit gerecht werden, schreibt Oettinger. Nach Asncith des Präsidenten der württembergischen Synode, Schuldekan i.R. Horst neugart, setzen die Politiker "Signale in die falsche ERichtung. Zuvor hatte bereits der frühere theologische Stellvertreter des badischen Landesbischofs, Oberkirchenrat i.R. Klaus Baschang, die Äußerungen des Ministerpräsidenten als "Schlag ins Gesicht" der bisherigen Familienpolitik bezeichnet, wie sie der Evangelische Arbeitskreis der CDU Baden-Württembergs 2003 formuliert habe. In dem Papier wird eine konsequente Ausrichtung der gesamten Politik an den Bedürfnissen von Ehe und Familie gefordert.

 

Älteste Zivilisation Europas entdeckt

LONDON. Sächsische Archäologen haben einen Bericht der Londoner Zeitung The Independent über die Entdeckung der ältesten Zivilisation Europas relativiert. Dem britischen Blatt zufolge sei die älteste Zivilisation Europas von Forschern in Deutschland, Österreich und der Slowakei entdeckt worden. Die Archäologen hätten ein europaweites Netz von 150 Tempeln gefunden, die von einem bisher unbekannten Kulturvolk gebaut worden sein sollen, berichtete The Independent vergangenen Samstag. Die Zivilisation datiere auf 4800 bis 4600 vor Christus und sei damit zweitausend Jahre älter als die Pyramiden. Der Haupttempel sei unter dem heutigen Dresden gefunden worden. Bestätigt wurden diese Angaben vom Grabungsleiter Harald Stäuble vom Landesamt für Archäologie. Die Anlage stamme aber nicht von einer unbekannten Hochkultur, sondern von einem bäuerlichen Volk, dessen Existenz der Wissenschaft längst bekannt sei.

 

Sprach-Pranger

"For Motion"

Bezeichnung des Kostensenkungsprogramms 2006 bis 2008 des Volkswagen-Konzerns

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