© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 26/05 24. Juni 2005

Meldungen

Gericht: Schmick ist nicht rechtsradikal

Berlin. Der Berliner Gymnasiallehrer Karl-Heinz-Schmick, der im Dezember 2000 nach dem Vorwurf, er habe im Unterricht die Verbrechen des Nationalsozialismus verharmlost, vom Dienst suspendiert wurde (JF 43/03), ist nach Ansicht des Berliner Verwaltungsgerichtes nicht rechtsradikal. Allerdings verurteilten die Richter den Lehrer in ihrer in der vergangenen Woche mündlich verkündeten Entscheidung zu einer Gehaltskürzung von zehn Prozent für die Dauer eines Jahres, da er mit dem Vergleich von Hitler und Stalin den Eindruck hinterlassen habe, rechtsradikal zu sein. Die Schulverwaltung, die Schmick aus dem Schuldienst entfernen will, prüft die Möglichkeit, gegen das Urteil Berufung einzulegen.

 

Bernd Rabehl erhält keinen Lehrauftrag

BERLIN. Mit einem Brief hat das Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin seine Drohung gegenüber dem Soziologie-Professor Bernd Rabehl wahrgemacht, ihm keine Lehraufträge mehr zu erteilen. Wegen seines Interviews mit der NPD-Parteizeitung Deutsche Stimme (JF 21/05) hat das Institut dem ehemaligen APO-Aktivisten und Mitstreiter Rudi Dutschkes nun mitgeteilt, daß dessen "Lehrangebote im Wintersemester 2005/2006 keine Berücksichtigung finden". Dagegen will die Universität nun aber offenbar wegen geringer Erfolgsaussichten nicht versuchen, die Pension des seit 2003 emeritierten Professors zu kürzen.

 

Schily kündigt Auslandseinheit an

Berlin. Ab Januar 2006 soll im niedersächsischen Gifhorn eine Hundertschaft der Bundespolizei BGS für Auslandseinsätze stationiert werden. Der Einheit wird nach Angaben des Bundesinnenministeriums aus Beamten bestehen, die sich freiwillig gemeldet haben, auch im Ausland eingesetzt zu werden. Die Polizisten der Spezialeinheit sollen gezielt für Einsätze unter dem Kommando der Europäischen Union und der Vereinten Nationen ausgebildet werden. Aufgabe der neue BGS-Einheit ist es, die Bundeswehr bei ihren Auslandseinsätzen von Polizeiaufgaben zu entlasten.

 

CDU-Politiker ehrt Stadtkommandanten

Berlin. Erstmals hat ein Berliner CDU-Politiker an einer Ehrung für den 1945 bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommenen ersten sowjetischen Stadtkommandanten von Berlin teilgenommen. Der ehemalige Berliner Wirtschaftssenator Elmar Pieroth beteiligte sich in der vergangenen Woche an der Pflanzung eines Baumes zu Ehren Nikolaj Bersarins. Bersarin war 1975 zum Ehrenbürger von Ost-Berlin ernannt worden. Nachdem er 1992 von der Liste der Ehrenbürger gestrichen worden war, nahm ihn der SPD/PDS-Senat vor zwei Jahren wieder auf.


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen