© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 29/05 15. Juli 2005

Zitate

"Merkel ist den meisten Deutschen fremd geblieben, man könnte auch sagen, sie ist ihnen bislang ein Rätsel. Sie sehen sie regelmäßig im Fernsehen, sie haben aus der Ferne ihren Aufstieg verfolgt, von Kohls Mädchen im Jugendministerium zur Parteivorsitzenden der CDU. Das Bild ist seltsam unscharf geblieben. Es gibt keine Formulierung von ihr, die haften geblieben wäre, keinen Satz, an dem sich etwas entzündet hätte. Ihre ganze Kraft hat sie nach innen gerichtet, um dorthin zu gelangen, wo sie nun ist."

Aus der Titelgeschichte des "Spiegel" vom 11. Juli

 

 

"Hinter den ideologischen Gegensätzen der imperialen Kriege stehen dagegen die unterschiedlichen Produktions- und Lebensweisen der beteiligten Seiten. In imperialen Kriegen wird ein fundamentaler Wertekonflikt ausgefochten. Was der unterlegenen Seite an militärischem Großgerät fehlt, versucht sie durch Opfermut und Todesbereitschaft wettzumachen. Das verleiht diesen Kriegen Härte und Dauer."

Herfried Münkler, Politologe an der Berliner Humboldt-Universität, in der Zürcher "Weltwoche" 27/05

 

 

"Der platte Menschenverstand wirft die bösartige Frage auf, ob man einem feigen Bombenmörder, der ungezählte Zivilisten umbringt, die Gnade eines staatlich finanzierten Ruhestands in einem Hochsicherheitsgefängnis überhaupt gewähren sollte."

Roger Köppel, Chefredakteur, in der "Welt" vom 8. Juli

 

 

"Nach dem Ende des Kommunismus aber ist die Verurteilung des Naziregimes als das absolut Böse zu einer Dauerpflichtübung der Meinungseliten geworden. Und da das Böse immer und überall ist, sollen 'antifaschistischem' Aktionismus - Stichwort: Krieg gegen den Terror - auch keine Grenzen gesetzt sein."

Werner Pirker in der "Jungen Welt" vom 8. Juli

 

 

"Die Chancen eines fünfzigjährigen Sklaven im alten Athen, seinen mißlichen Status zu verlassen, waren jedenfalls tatsächlich größer als die Chancen eines fünfzigjährigen Bauingenieurs, heute noch eine Anstellung zu finden."

Wolfram Eilenberger, philosophischer Korrespondent, im Magazin "Cicero" 07/05

 

 

"Seit Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) den in der Truppe beliebten Kommandeur Reinhard Günzel Ende 2003 feuerte, weil er die antisemitische Rede eines CDU-Abgeordneten gelobt hatte, müssen Offiziere nach Aussage eines KSK-Mannes bei Strucks Besuchen in der Kaserne in Calw sogar Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. 'Es gibt da einige, die dem Herrn Minister einfach nur stumpf aufs Maul hauen wollen.'"

Uli Rauss in der Illustrierten "Stern" vom 7. Juli

 

 

"Vor allem die exekutive und die legislative Gewalt haben in den letzten Jahrzehnten einen Glaubwürdigkeitsverlust 'erwirtschaftet', der an den Grundfesten des Staates rüttelt."

Jürgen Liminski in der "Preußischen Allgemeinen Zeitung" vom 9. Juli


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