© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 33/05 12. August 2005

Meldungen

Berlin: Streit um Lenin-Denkmal

Berlin. In Berlin ist ein Streit um eine 20 Meter hohe Statue des russischen Revolutionsführers Lenin ausgebrochen. Die Berliner CDU hat sich gegen die Pläne von Kultursenator Thomas Flierl (PDS) ausgesprochen, das Denkmal, das Anfang der neunziger Jahre vergraben wurde, wieder aufzustellen. Während sich Flierl für eine "museale Bearbeitung" des aus rotem ukrainischen Granit gefertigten Denkmals aussprach, sagte CDU-Generalsekretär Frank Henkel, linke Geschichtsideologie gehöre genau dahin, wo sich die Lenin-Statue jetzt befinde: tief unter der Erde. Der FDP-Fraktionsvorsitzende Martin Lindner lehnte es ab, Geld für das Denkmal eines Verbrechers auszugeben. Das Denkmal war 1970 im Berliner Stadtteil Friedrichshain aufgestellt und 1991 nach einem Beschluß der Bezirksverordnetenversammlung abgerissen und vergraben worden.

 

Schily: Kein Exodus von Hochqualifizierten

Berlin. Aus Deutschland wandern nach Angaben des Bundesinnenministeriums weit weniger hochqualifizierte Arbeitskräfte ab als angenommen. Das gehe aus einer Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden und des Migration Policy Institute in Washington hervor, teilte das Ministerium mit. Die Studie widerspreche der populären These vom "Brain Drain", wonach vor allem Spitzenkräfte aus Wirtschaft und Wissenschaft in die Vereinigten Staaten auswanderten, weil sie dort bessere Verdienst- und Forschungsmöglichkeiten hätten als in Deutschland. "Die Fakten sind deutlich positiver, als die Stimmung in Deutschland glauben macht", sagte Bundesinnenminister Otto Schily (SPD). Viele, die in die Vereinigten Staaten gingen, um dort zu studieren oder zu forschen, kehrten wieder nach Deutschland zurück.

 

FDP kritisiert geplanten Auftritt Münteferings

Kiel. Der schleswig-holsteinische FDP-Landesvorsitzende Jürgen Koppelin hat die für diesen Freitag geplante Rede des SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering an der Marineschule in Mürwik kritisiert. Es sei erstaunlich, daß ein Politiker in Wahlkampfzeiten bei einem Bundeswehrgelöbnis auftrete. "Zu Recht soll die Bundeswehr als Parlamentsarmee aus dem Wahlkampf herausgehalten werden", sagte Koppelin, der Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) aufforderte, die Einladung an Müntefering zurückzuziehen.

 

Blick voraus

16. bis 21. August: Zum XX. Weltjugendtag der Katholischen Kirche in Köln erwarten die Veranstalter neben Papst Benedikt XVI. rund 800.000 Besucher aus aller Welt.

17. August: Veranstaltung der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur sogenannten Exzellenzinitiative der Hochschulen.


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