© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 33/05 12. August 2005

Meldungen

Künast rät zu Kauf von deutschen Herstellern

BERLIN. Verbraucherschutzministerin Renate Künast hat dazu aufgerufen, mehr deutsche Produkte zu kaufen. "Jeder kann etwas für mehr Beschäftigung in Deutschland tun: Er muß sich überlegen, wo die Produkte hergestellt sind, die er kauft", erklärte die Grünen-Politikerin am Wochenende in der Bild am Sonntag. "Die Babypuppen kommen alle aus China, die Strampler aus der Türkei, die Turnschuhe aus Vietnam. Das gibt es alles auch von deutschen Herstellern", so Künast. Zudem kritisierte sie die deutsche Wirtschaft. "Bei den Unternehmen wachsen seit Jahren nur die Gewinne und die Managergehälter, für neue Jobs tun sie nichts", so Künast. "Wir haben die Lohnnebenkosten gesenkt und Steuern gesenkt - jetzt sind die mal dran." Der Einzelhandelsverband HDE nannte den Künast-Vorstoß "billige Bauernfängerei". Der Industrieverband BDI warnte, mit einer "solchen populistischen Effekthascherei unüberlegt die Voraussetzungen für unsere Exporterfolge zu untergraben". Künast-Sprecher Andreas Schulze wies die Kritik zurück. Mit der Kaufentscheidung entscheide der Verbraucher auch, unter welchen Bedingungen und zu welchen Sozial- und Umweltstandards etwas hergestellt werde.

 

Deutsche Fernzüge bei Komfort an der Spitze

BERLIN. Deutsche Fernzüge sind bei Komfort und Service europaweit Spitze. Zu diesem Urteil kam die Unternehmensberatung Actima bei einer Untersuchung von 29 Bahngesellschaften in 21 Ländern. Die Studie zeige, daß sich die Investitionen in moderne Züge ausgezahlt habe, erklärte der Vizechef des Verbandes "Pro Bahn", Karl-Peter Naumann, letzten Montag. Der Komfort werde besonders im Vergleich mit dem Flugzeug und dem Bus deutlich. Die besten Ergebnisse erzielten demnach die ICEs der Deutschen Bahn. Kritik gab es in vielen europäischen Zügen an fehlenden Möglichkeiten, Gepäck unterzubringen. Ferner müßten bei einigen europäischen Bahnen die Einrichtungen für behinderte Reisende verbessert werden.

 

Ausrottung der Wölfe war verheerend

MONTREAL. Die in den sechziger Jahren erfolgte fast vollständige Ausrottung des Wolfs in den kanadischen Rocky Mountains hat das ökologische Gleichgewicht stark gestört. Einer im Magazin Ecology veröffentlichten Studie zufolge konnten sich so die Wapiti-Hirsche wesentlich stärker ausbreiten. Dadurch sei die Anzahl der Weidebäume deutlich gesunken und gleichzeitig der Bestand von Spechten, die dort nisten. Weil auch Biber beim Dammbau auf Weidenbäume angewiesen seien, sei die Anzahl der Biber ebenfalls zurückgegangen. Eingriffe des Menschen komplizieren den Erhalt des Ökosystems demnach zusätzlich, weil die Jagdgebiete von Wölfen durch Baumaßnahmen und Erschließung zu Fuß weiter eingeschränkt würden.


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