© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 36/05 02. September 2005

Meldungen

Kopftuchstreit: Muslimin darf nicht unterrichten

BREMEN. Das Land Bremen muß eine Kopftuch tragende Muslimin nicht zum Lehramtsreferendariat zulassen. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts (OVG) in Bremen hervor. Der Uni-Absolventin der Fächer Deutsch und Religionskunde war von der Schulbehörde eine Referendariatsstelle verweigert worden, weil sie sich geweigert hatte, das Kopftuch im Unterricht abzulegen. Nach Überzeugung der Richter war diese Entscheidung rechtens. Das Kopftuch sei eine "abstrakte Gefahr für den staatlichen Erziehungsauftrag und den Schulfrieden", entschied das OVG. Das Gericht stützte sich bei seiner Begründung maßgeblich auf eine von der Bremischen Bürgerschaft beschlossene Gesetzesergänzung vom vergangenen Juni, die das Tragen religiöser Symbole durch Lehrer regelt. Darin heißt es, das Erscheinungsbild eines Lehrers dürfe nicht dazu geeignet sein, die religiösen und weltanschaulichen Empfindungen von Schülern und Erziehungsberechtigten zu stören und die religiöse und weltanschauliche Neutralität öffentlicher Schulen zu beeinträchtigen. Nach Ansicht der Richter stellt ein Kopftuch eine "bewußte und ausdrucksstarke Kundgabe einer religiösen Überzeugung dar". Bei andersdenkenden Schülern könne dies auf Unverständnis stoßen. In der Vorinstanz hatte das Bremer Verwaltungsgericht die Schulbehörde gezwungen, die Frau zunächst ins Referendariat aufzunehmen. Allerdings lag damals die Regelung der Bürgerschaft über das Tragen religiöser Symbole noch nicht vor.

 

Mystiker der Moderne: Ausstellung zu E. Barlach

MAINZ. In der Mainzer Christuskirche wird im Herbst die Bedeutung Ernst Barlachs als "Mystiker der Moderne" in einer gleichnamigen Ausstellung gezeigt. Die Menschen hätten allgemein eine Sehnsucht nach authentischer Gotteserfahrung, und Barlach könne bei der Suche nach einer solchen Erfahrung helfen, sagte der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKNH) und Schirmherr der Ausstellung, Peter Steinacker, am Montag in Mainz. Die Ausstellung wird am 22. September eröffnet und ist bis zum 13. November zu sehen. Gezeigt werden sollen rund 40 Plastiken, rund 100 Grafiken sowie zahlreiche Dokumente des Künstlers. Barlach (1870-1938) gilt als einer der bedeutendsten Bildhauer der deutschen Moderne und prägte zusammen mit Käthe Kollwitz den Expressionismus. Neben zahlreichen Plastiken aus verschiedenen Materialien wie Holz, Bronze, Stuck und Stein erschuf er auch viele Lithographien. Zudem schrieb Barlach acht Dramen, zahlreiche Prosagedichte und einige Bücher über sein Leben.

 

Studie: Null Bock auf Politik und Religion

HAMBURG. Politik und Religion sind bei deutschen Jugend-lichen und jungen Erwachsenen kaum mehr von Bedeutung. Gerade mal 20 Prozent meinen, daß Politik in ihrem Leben eine wichtige Rolle spielt, bei der Religion sind es nicht einmal 10 Prozent. Dies hat die neueste Untersuchung des Hamburger Jugendmarktforschungsinstituts tfactory ergeben, für die 900 deutsche Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 11 und 29 Jahren befragt wurden. Diese Trendstudie mit dem Namen "Timescout" wird seit 2001 zweimal jährlich durchgeführt. Die vorliegenden Daten wurden im Sommer 2005 erhoben.

 

Sprach-Pranger

"Summer JUniversity"

Seminar-Veranstaltung der Jungen Union (JU) Nordrhein-Westfalen am vergangenen Wochenende im münsterländischen Nottuln.


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