© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 38/05 16. September 2005

Meldungen

Jugendliche würden SPD wählen

Berlin. Auf der Internetseite www.u18.org  werden derzeit die Ergebnisse einer simulierten Bundestagswahl für Jugendliche präsentiert, die neun Tage vor der eigentlichen Bundestagswahl abgehalten wurde. Der Wahlgang, an dem sich 46.717 "Jungwähler" beteiligten, fand unter nahezu realen Bedingungen statt, um die Jugendlichen schon frühzeitig an die "demokratische Partizipationsmöglichkeit" heranzuführen. Die Stimmabgabe erfolgte in eigens bereitgestellten Urnen in insgesamt 570 Wahllokalen, die unter anderem in Jugendclubs und Schulen eingerichtet worden waren. Bei der Wahl, die unter anderem auch vom Bundesinnenministerium unterstützt wurde, wurde die SPD mit 38,8 Prozent stärkste Partei. Die Unionsparteien erreichten 16,5 Prozent der Stimmen. Dahinter folgen die Grünen mit 14 Prozent sowie die Linkspartei mit 11,5 Prozent. Die NPD, die in Sachsen mit 16,4 ihr bestes Ergebnis erzielte, landete deutschlandweit mit 6,7 Prozent noch vor der FDP, die 5,3 Prozent der "Jungwähler" wählten.

 

Neuer Schützenpanzer für Airbus zu schwer

Berlin. Das künftige Bundeswehr-Transportflugzeug Airbus A 400M, das ab 2009 die veraltete Transall ablösen soll, wird nicht in der Lage sein, den Schützenpanzer "Puma" zu transportieren. Dies geht einem Bericht der Welt zufolge aus Unterlagen des Verteidigungsministeriums hervor. Da die taktische Variante des Transportflugzeuges lediglich eine Nutzlast von 25 Tonnen befördern könne, der "Puma" in seiner einfachsten Version jedoch bereits gut 31 Tonnen wiege, gerate die angestrebte "strategische Mobilität" bei Auslandseinsätzen in Gefahr. 24 der 60 von der Bundesregierung für 7.65 Milliarden Euro bestellten Maschinen sind als taktische Variante ausgelegt, die restlichen 36 als logistische. In dieser Ausführung können die Maschinen eine Nutzlast von 32 Tonnen befördern. Militärexperten weisen jedoch darauf hin, daß wegen der fehlenden Bewaffnung der logistischen Airbus-Variante eine Landung in Krisengebieten ausgeschlossen werden muß. Dies hätte zur Folge, daß die Luftwaffe den Schützenpanzer bis zu einem sicheren Flughafen bringen und er dann von dort über Land den Weg in das Krisengebiet selbst antreten müßte.

 

Sachsen verteidigt Forschung an Sorben

DRESDEN. Die Erforschung komplexer Krankheiten wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung und Arteriosklerose erfolgt nach Angaben der sächsischen Staatsregierung nie allein nach ethnischen Gesichtspunkten. Das geht aus der Antwort auf eine Anfrage des Landtagsabgeordneten Heiko Kosel (Linkspartei) hervor. Der Parlamentarier wollte wissen, warum bestimmte genetische Untersuchungen nur an Sorben an der Oberlausitz durchgeführt würden (JF 36/05). "Der hier gewählte wissenschaftliche Weg wird neben vielen anderen beschritten", schreibt die Staatsregierung. Gerade Krankheiten, die viele Bürger beträfen, müßten auf unterschiedlichen wissenschaftlichen Wegen erforscht werden. Gegenüber der JUNGEN FREIHEIT wiederholte Kosel seine Skepsis bezüglich populationsgenetischer Untersuchungen und verwies dabei auf kontroverse Diskussionen im Ausland.

 

Blick voraus

16 bis 18. September: Kinder- und Jugendmesse in Köln

18. September: Bundestagswahl

19. bis 22 September: Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda

23 und 23. September: Internationale Menschenrechtskonferenz in Nürnberg


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