© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 38/05 16. September 2005

Meldungen

Spitzensteuersatz von 25 Prozent illusorisch

BERLIN. Die vom CDU-Steuerfachmann Paul Kirchhof vorgeschlagene Senkung des Spitzensteuersatzes auf 25 Prozent ist laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) nicht durch eine Ausweitung der Bemessungsgrundlage zu finanzieren. Das DIW schätzt, daß die Bemessungsgrundlage durch Abschaffung von Steuervergünstigungen und Abzugsbeträgen um knapp zwölf Prozent verbreitert werden könne. "Unter Einbeziehung einer stärkeren Erfassung der Unternehmensgewinne wären es knapp 14,5 Prozent", erläutert das DIW. "Auf die zehn Prozent Steuerpflichtigen mit den höchsten Einkommen in Deutschland entfallen über 51 Prozent des Steueraufkommens, auf die ein Prozent Einkommensreichsten gut 20 Prozent und auf die 0,1 Prozent der Steuerpflichtigen ganz an der Spitze - das sind 29.000 Steuerpflichtige - noch 8,3 Prozent des Aufkommens", so das DIW. Die "Reichen" leisteten damit einen hohen Beitrag. Größere "Selbstfinanzierungseffekte" durch steigende Beschäftigung und stärkeres Wachstum seien auch von radikalen Steuerreformkonzepten mittelfristig nicht zu erwarten, analysiert das DIW.

 

Aktienmarkt setzt auf bürgerliche Koalition

MANNHEIM. Laut einer Expertenbefragung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hätte eine CDU/CSU-FDP-Bundesregierung die günstigsten Auswirkungen auf den deutschen Aktienmarkt - sowohl innerhalb eines Monats als auch innerhalb von zwei Jahren. Eine Unions-SPD-Regierung schneidet bei den 283 Finanzexperten deutlich schlechter ab. Dennoch wäre eine große Koalition für den Aktienmarkt deutlich günstiger als die bisherige rot-grüne Regierung oder eine Ampelkoalition aus SPD-FDP und Grünen. Eine mögliche Koalition aus SPD, Grünen und der Linkspartei wäre das worst-case scenario für den deutschen Aktienmarkt, so die ZEW-Studie.

 

EU-weite Grenzen für Spritverbrauch

BERLIN. Anläßlich der Internationalen Automobilausstellung (IAA) hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) EU-weite Höchstgrenzen für den Spritverbrauch von Neuwagen gefordert. "Der Entwicklungsvorsprung der Spritspar-Technologie der Japaner beträgt zehn Jahre", erklärte DUH-Chef Jürgen Resch. "Es ist beschämend, daß praktisch alle Innovationen im Automobilbau, die Pkw in den vergangenen Jahren sparsamer und schadstoffärmer gemacht haben, maßgeblich in Deutschland entwickelt wurden. Serienreif wurden sie aber erst durch ausländischen Firmen wie Peugeot, Toyota oder Honda", kritisierte Resch. Selbstverpflichtungen der Autoindustrie reichten nicht aus. Der aktuelle Verbrauch deutscher Neuwagen liege bei 178 Gramm CO2 pro Kilometer (7,4 Liter pro 100 Kilometer). 1999 seien für 2008 Werte von 140 Gramm (5,8 Liter) versprochen worden, so Resch.


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