© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 42/05 14. Oktober 2005

Meldungen

Bundeskulturpolitik: Struktur bleibt erhalten

BERLIN. Die Kulturpolitik in einer künftigen großen Koalition soll nicht von einem eigenständigen Ministerium verantwortet werden. "Die bisherige Struktur bleibt erhalten. Es wird einen Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Range eines Staatsministers geben, wie bisher", sagte die designierte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Montag in Berlin. Einen Namen nannte sie nicht. Der in ihrem Kompetenzteam dafür vorgesehene CDU-Kulturpolitiker Norbert Lammert soll jedoch Bundestagspräsident werden. Unterdessen forderte der Deutsche Kulturrat Union und SPD auf, die Verantwortung des Bundes für die Kultur im Koalitionsvertrag zu verankern. "Für besonders wichtig halten wir, daß das Bekenntnis von CDU/CSU und SPD zur kulturellen Bildung kein Lippenbekenntnis bleibt", betonte Kulturrat-Geschäftsführer Olaf Zimmermann.

 

Beutekunst: Künftig mehr Zusammenarbeit

BERLIN. Deutsche und russische Museen wollen den fachlichen Austausch zu Fragen der Beutekunst verstärken. Dazu seien künftig Besuche für Berliner Wissenschaftler in bisherigen Geheimdepots in der russischen Hauptstadt vereinbart, sagte Klaus-Dieter Lehmann, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, vorigen Freitag in Berlin. Die russische Seite öffne sich auch dem deutschen Wunsch, in der nächsten Zeit gemeinsam eine Bestandsaufnahme der Beutekunst-Objekte in den Depots zu erarbeiten. "Entscheidend bleibt, daß wir die Ansprüche auf Rückgabe der Beutekunst aufrechterhalten", sagte Lehmann.

 

Irischer Autor Banville gewinnt Booker-Preis

LONDON. Der irische Schriftsteller John Banville hat für seinen Roman "The Sea" den renommierten Man Booker Prize erhalten. Der mit 50.000 Pfund dotierte Preis gilt als wichtigste englischsprachige Literaturauszeichnung. Banvilles Buch sei eine "meisterhafte Studie von Kummer, Erinnerung und Liebe", urteilte die Jury. Das Buch erzählt die Geschichte des Kunsthistorikers Max Morden, der um seine verstorbene Frau trauert. Er kehrt in jenen irischen Küstenort zurück, in dem er als Kind die Sommerferien verbrachte und wo er sich jetzt seinen traumatischen Erinnerungen stellt.

 

Ausstellung zu Leni Riefenstahl

NÜRNBERG. Eine umfassende Werkschau Leni Riefenstahls ist von diesem Freitag an im Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände in Nürnberg zu sehen. Unter dem Titel "Leni Riefenstahl: Fotografie - Film - Dokumentation" beleuchtet die Ausstellung Leben und Werk der Filmemacherin und Fotografin, die 2003 im Alter von 101 Jahren starb (JF 38/03). Bekannt wurde Riefenstahl als Tänzerin und Schauspielerin in den 1920er Jahren, berühmt - und berüchtigt - als Regisseurin des Propagandafilms "Triumph des Willens" vom Parteitag der NSDAP 1934 und der zweiteiligen Olympia-Dokumentation der Spiele von 1936. Nach 1945 setzte ihre Verfemung ein, die bis zuletzt immer wieder zu erbitterten Diskussionen führte. Die Ausstellung jetzt in Nürnberg ist bis zum 28. Februar 2006 zu sehen. Info: 09 11 / 2 31 56 66

 

Sprach-Pranger

"Baltic Horse Show"

Titel eines Internationalen Reitturniers, das vom 6. bis 9. Oktober in der Kieler Ostseehalle stattfand.


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