© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 43/05 21. Oktober 2005

Meldungen

860.000 weniger Normal-Arbeitsplätze

JENA. In Deutschland nimmt die Zahl sozialversicherungspflichtiger Normal-Arbeitsplätze weiter ab. Dafür gibt es immer mehr Leiharbeit, geringfügige und befristete Beschäftigungsverhältnisse sowie "Ein-Euro-Jobs". Im März 2003 gab es noch 26,89 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, im April 2005 waren es nur knapp 26,04 Millionen. Das ist ein Rückgang um fast 860.000 Stellen in nur zwei Jahren. Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl geringfügiger Beschäftigungsverhältnisse ("400-Euro-Jobs") von 4,14 auf 4,81 Millionen - ein Plus von 676.000. Seit Inkrafttreten der Hartz-IV-Gesetze gibt es zudem immer mehr "Ein-Euro-Jobs". Im Juli 2005 waren es 236.000. "Eine Entwarnung ist völlig unangebracht", erklärte der Jenaer Soziologieprofessor Klaus Dörre in seiner Studie "Prekarität - Eine arbeitsmarktpolitische Herausforderung" (WSI-Mitteilungen 5/05). Der "Besitz" einer unbefristeten Vollzeitstelle erscheine inzwischen als "verteidigungswertes Privileg". Auch die Zahl der sozialversicherten Leiharbeiter stieg an: von 1994 nur 138.500 auf 400.000 (2004).

 

Schadstoffgruppen für alle Kraftfahrzeuge

BERLIN. Der Bundesrat hat letzten Freitag einen Verordnungsentwurf beschlossen, nach dem alle Kraftfahrzeuge in vier Schadstoffgruppen eingeteilt werden sollen. Die bundesweit einheitlichen Gruppen orientieren sich an den Partikelgrenzwerten der Euro-Abgasnormen für Dieselfahrzeuge (siehe JF 42/04). Kfz mit Abgaswerten entsprechend der Euro-1-Norm oder schlechter sollen nicht gekennzeichnet werden. Die übrigen Fahrzeuge erhalten je nach Einstufung in die übrigen drei Schadstoffklassen unterschiedliche Plaketten, die über Kfz-Zulassungsstellen oder bei der Abgassonderuntersuchung (Asu) erhältlich sind. Über konkrete Fahrverbote entscheiden aber die Bundesländer, um so regional auf Feinstaubbelastungen reagieren zu können.

 

Feinstaubbelastung ein Winterphänomen

WIEN. Die Feinstaubbelastung in Städten kommt nicht vom Verkehr allein. Sie ist zudem vor allem ein Winterphänomen. Grund dafür sei "erstens, die dominante Belastung durch Import von Sulfaten und Nitraten aus Regionen außerhalb des Stadtgebietes; zweitens, der Anstieg aller Quellenbeiträge durch verminderten Luftaustausch; und drittens, die dominante Belastung durch Straßenstaub, durch Splitt und andere Materialien für den Winterdienst", erklärte Hans Puxbaum von der TU Wien auf einem Symposium des Autoklubs ÖAMTC.


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