Im Dienst der Wahrheit
Auszeichnung: Gerhard-Löwenthal-Preis an Stefan Scheil
Thorsten Thaler

Der Historiker Stefan Scheil erhält den diesjährigen Gerhard-Löwenthal-Preis. Verliehen wird ihm die von der JUNGEN FREIHEIT gestiftete und mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung in Anerkennung seiner "herausragenden Verdienste für eine engagierte unabhängige Publizistik". Überreicht wird Scheil der Preis im Rahmen eines Festakts am 27. November in Berlin. Die Laudatio wird der Wiener Historiker Lothar Höbelt halten.

Scheil, Jahrgang 1963, studierte Geschichte und Philosophie in Mannheim und Karlsruhe. 1997 promovierte er mit einer Arbeit über die Entwicklung des politischen Antisemitismus in Deutschland zwischen 1881 und 1912 (Duncker & Humblot). Seither arbeitet er als freiberuflicher Historiker und Publizist, unter anderem auch für diese Zeitung.

Zu seinen weiteren Buchveröffentlichungen gehören "Logik der Mächte. Europas Problem mit der Globalisierung der Politik. Überlegungen zur Vorgeschichte des Zweiten Weltkrieges" (Duncker & Humblot, 1999), "Legenden, Gerüchte, Fehlurteile. Ein Kommentar zur 2. Auflage der Wehrmachtsausstellung des Hamburger Instituts für Sozialforschung" (Leopold Stocker, 2003), "Fünf plus zwei - Die europäischen Nationalstaaten, die Weltmächte und die vereinte Entfesselung des zweiten Weltkriegs" (Duncker & Humblot, 2004) sowie zuletzt "1940/41. Die Eskalation des Zweiten Weltkriegs" (Olzog, 2005; siehe Besprechung auf Seite 30 dieser Ausgabe).

Namensgeber des von der JUNGEN FREIHEIT erstmals im vorigen Jahr verliehenen Preises ist der Fernsehjournalist Gerhard Löwenthal, der von 1969 bis 1987 das ZDF-Magazin leitete und am 6. Dezember 2002 zwei Tage vor seinem 80. Geburtstag starb. In diesem Herbst erscheinen die 1987 unter dem Titel "Ich bin geblieben" erstmals aufgelegten und inzwischen längst vergriffenen Lebenserinnerungen Löwenthals in der Edition JF in einer unveränderten Neuauflage.