Die Erfahrung des Heiligen
Publizistik: "Sezession" mit Themenheft "Religion" erschienen
Thorsten Thaler

Die Religion verschwindet in der Moderne nicht, ist aber einer Umformung unterworfen. Mit dieser These leitet der Göttinger Historiker und Religionslehrer Karlheinz Weißmann die neue Ausgabe der vom Institut für Staatspolitik (IfS) herausgegebenen Zeitschrift Sezession ein. Die religiösen Bedürfnisse der Menschen scheuten Bindung oder die verpflichtende Bezugnahme auf die Institution Kirche. Vielmehr dienten sie der Vervollständigung oder Dekoration eines bestimmten Persönlichkeitsentwurfs, so Weißmann. Religion sei jedoch vor allem die "Erfahrung des Heiligen".

Mit dem Schwerpunkt "Religion" knüpft die viermal im Jahr erscheinende Sezession an die vom IfS im September veranstaltete Sommerakademie zu ebendiesem Themenkomplex an (JF 39/05). Neben Weißmann, der noch mit dem Aufsatz "Vom Nutzen der Religion" vertreten ist, gehören zu den weiteren Autoren Erik Lehnert (Der Glaube der Philosophie), Hans Thomas Hakl (Die Integrale Tradition), Siegfried Gerlich (Die Religion Wagners) und Till Kinzel (Politische Theologie). Außerdem enthält das Heft ein Gespräch mit Ernst Nolte über Politik und Religion sowie einen Vorabdruck aus dem für Frühjahr 2006 in der Edition Antaios angekündigten Buch über Mircea Eliade von Florin Turcanu. Kurzbeiträge und Buchrezensionen beschließen die herbstliche Sezession.

Info und Bestellung: Sezession, Rittergut Schnellroda, 06268 Albersroda, Tel./Fax: 03 46 32 / 9 09 42. Das Einzelheft kostet 10 Euro, das Jahresabo für vier Ausgaben 30 Euro.