© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 48/05 25. November 2005

Meldungen

Hohmann-Unterstützer erhalten Verweis

Fulda. Der CDU-Kreisverband Fulda hat zwei Parteimitgliedern, die Martin Hohmanns Kandidatur als Unabhängiger bei den Bundestagswahlen unterstützt haben, einen schriftlichen Verweis wegen parteischädigenden Verhaltens erteilt. Die langjährigen CDU-Mitglieder Gerhard Noll und Josef Weber hatten gegenüber dem Kreiswahlleiter als Vertrauenspersonen für Hohmann fungiert. "Sie haben der CDU den Vorwurf der Überheblichkeit, der Ungerechtigkeit und der brutalen Gnadenlosigkeit gegenüber Martin Hohmann gemacht", zitiert die Fuldaer Zeitung aus einem Brief des CDU-Kreisverbandsvorsitzenden Fritz Kramer an Noll. Dieser zeigte sich verwundert, daß die Partei erst jetzt gegen ihn vorgeht. "Ich habe mich seit annähernd zwei Jahren mit Martin Hohmann solidarisiert und aktiv für die Anerkennung seiner unerschrockenen Haltung eingesetzt", sagte er der Zeitung. Weber, der früher für die CDU im Landtag saß, hat mittlerweile angekündigt, aus der Partei auszutreten.

 

Pawelka legt Vorsitz nieder

Berlin. Der Aufsichtsratsvorsitzende der Preußischen Treuhand, Rudi Pawelka, hat sein Amt aufgegeben. "Dieser Schritt ist bereits seit langem geplant gewesen", sagte Pawelka, der auch Vorsitzender der Landsmannschaft Schlesien ist. Die Treuhand vertritt nach eigenen Angaben die Interessen von rund 1.000 Einzelpersonen und Verbänden, die Vermögenswerte in den ehemaligen deutschen Ostgebieten besessen haben. Die Organisation will diese Ansprüche vor internationalen Gerichten einklagen. Pawelka wies Berichte zurück, nach denen sein Rückzug vom Aufsichtsratsposten der Treuhand mit der Vertragskündigung durch eine Berliner Rechtsanwaltskanzlei zusammenhänge (JF 43/05). Mitte Oktober hatte die Kanzlei, die die Klagen vor internationalen Gerichten vertreten wollte, ihren Vertrag mit der Treuhand überraschend gekündigt. Auch wenn in diesem Zusammenhang nicht alles so gelaufen sei, wie er sich das vorgestellt habe, habe diese Entwicklung keinen Einfluß auf seine Entscheidung gehabt, sagte Pawelka.

 

Berliner Senat gründet Islamforum

Berlin. Der Berliner Senat hat zusammen mit der Muslimischen Akademie in Deutschland ein sogenanntes "Islamforum" gegründet, mit dem die Integration moslemischer Einwanderer in der Hauptstadt gefördert werden soll. Aufgabe des Forums sei zudem die Auseinandersetzung mit islamfeindlichen Haltungen sowie mit einem Staatsverständnis, das sich nicht am Grundgesetz, sondern an religiös-autoritären Staatsvorstellungen orientiere, hieß es nach der Gründung des Forums Anfang der Woche. Dem Gremium gehören neben Moslems und Vertretern der Stadt auch Mitglieder anderer Religionsgemeinschaften an.


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen