© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 49/05 02. Dezember 2005

Meldungen

Deutsche sprechen sich für Hymne aus

Berlin. Die Mehrheit der Deutschen spricht sich dafür aus, daß an den Schulen die Nationalhymne gelernt und gesungen wird. Einer Umfrage des Leipziger Instituts für Marktforschung zufolge befürworten 77 Prozent der Deutschen, daß die Kinder die Nationalhymne lernen. Ende September hatte der saarländische Kultusminister Jürgen Schreier (CDU) mit seiner Entscheidung, die Nationalhymne in die Liederhefte der Schulen aufzunehmen, für heftige Diskussionen gesorgt. Die CDU in Sachsen hatte im Oktober die Forderung erhoben, die Hymne in den Lehrplan der Grundschulen aufzunehmen (JF 42/05). Während sich 75 Prozent der Befragten in den westlichen Bundesländer dafür aussprechen, liegt die Zustimmung in den östlichen Bundesländern bei 84 Prozent. Nach Ansicht von zwei Dritteln der Befragten müsse jeder Deutsche in der Lage sein, die Hymne zu singen. Textsicher sind der Umfrage zufolge 54 Prozent der Befragten. Jeder Dritte spricht sich dafür aus, daß in Deutschland lebende Ausländer dazu verpflichtet werden sollten, die Nationalhymne zu lernen.

 

Böhmer plädiert für Mitteldeutschland

Leipzig. Der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt Wolfgang Böhmer (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, die Bundesländer Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen zu fusionieren. Dieses neue Bundesland solle dann Mitteldeutschland heißen, sagte er der Leipziger Volkszeitung. Gegenwärtig sei ein Zusammenschluß zwar kein Thema, in Zukunft könne es aber einmal eine Mehrheit dafür geben. Auch müsse vor einem Zusammenschluß jedes Land mit den eigenen Schulden fertigwerden. Man könne den Bürgern von Sachsen und Thüringen nicht zumuten, noch höhere Steuern zu zahlen, nur weil Sachsen-Anhalt sich exorbitant verschuldet habe. Schon seit Jahren wird immer wieder über die Neugliederung der Bundesländer diskutiert.

 

Linkspartei-Politiker lehnt Rücktritt ab

Berlin. Der schleswig-holsteinische Bundestagsabgeordnete Lutz Heilmann (Linkspartei) sieht keinen Grund, sein Bundestagsmandat zurückzugeben. Er war von Parteifreunden dazu aufgefordert worden, nachdem bekanntgeworden war, daß er für die Staatssicherheit gearbeitet hatte. Heilmann teilte mit, daß er die Reaktionen aus der eigenen Partei nicht erwartet habe. Aus Verärgerung über die Stasi-Tätigkeit Heilmanns hat die WASG in Schleswig-Holstein die Fusionsgespräche mit der Linkspartei bis auf weiteres ausgesetzt. Der Kreisparteitag der Lübecker Linkspartei endete Montag mit einem Eklat. Wegen der Stasitätigkeiten Heilmanns und eines Mißtrauensvotums der Mitglieder trat der Kreisvorstand geschlossen zurück.


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