© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 50/05 09. Dezember 2005

Meldungen

Föderalismusreform: Neun statt 16 Länder

BERLIN. Landespolitiker von SPD und Union haben sich für den Zusammenschluß von Bundesländern ausgesprochen. So will sich Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) stark machen, "den nächsten Schritt, eine Fusion Berlins und Brandenburgs, auch tatsächlich zu vollziehen". Auch Hamburgs Regierungschef Ole von Beust (CDU) warb für Fusionen. Der SPD-Spitzenkandidat für die Wahl in Sachsen-Anhalt, Jens Bullerjahn, hält eine Reduzierung der Bundesländer von 16 auf neun für sinnvoll: "Für ein neues Bundesland Mitteldeutschland aus Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen mit Leipzig als neuer Landeshauptstadt braucht man rasch einen verbindlichen Fahrplan". In den nächsten drei bis vier Jahren sollten die drei Länderchefs dies systematisch vorbereiten. Selbst wenn Volksabstimmungen erst für das Jahr 2020 zu planen seien, müßten die "Fundamente für die Fusion spätestens bis 2010 gelegt sein". Im Norden sollen Bremen mit Niedersachsen und Hamburg mit Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern fusionieren. Rheinland-Pfalz soll das Saarland angeschlossen werden, wogegen Saarlands Ministerpräsident Peter Müller (CDU) jedoch bereits Widerstand ankündigt. Allein Hessen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern blieben erhalten.

 

Sudetendeutsche wollen Neuanfang

MÜNCHEN. Die Sudetendeutschen Landsmannschaft hofft, daß der Besuch des tschechischen Premierministers Jirí Paroubek bei Bundeskanzlerin Angela Merkel zu einem Neuanfang in den Beziehungen zwischen Berlin und Prag führt. "Wir brauchen mehr Ehrlichkeit und weniger Vorurteile, dann kann echte Partnerschaft wachsen, die auch die vertriebenen Sudetendeutschen und ihre Nachkommen umfaßt. Die Sudetendeutsche Landsmannschaft ist jedenfalls entschlossen, dabei eine aktive Rolle zu spielen", sagte der CSU-Europaabgeordnete und Vorsitzende der Sudetendeutschen Landsmannschaft Bernd Posselt.

 

Mehr Studenten im Wintersemester

WIESBADEN. Im gerade begonnenen Wintersemester 2005/2006 haben sich an den Hochschulen in Deutschland 1,982 Millionen Studenten immatrikuliert. Laut Statistischem Bundesamt war dies gegenüber dem Vorjahr ein leichter Anstieg um ein Prozent (plus 18.600). Im Wintersemester 2005/2006 studieren damit 1,383 Millionen (69 Prozent) an Universitäten oder vergleichbaren Hochschulen, 567.400 (29 Prozent) an Fach- oder Verwaltungsfachhochschulen und 32.000 (zwei Prozent) an Kunsthochschulen. Der Anteil der weiblichen Studenten lag wie im vorangegangenen Wintersemester 2004/2005 bei 48 Prozent. Die Zahl der Erstimmatrikulierten war mit 351.900 (minus zwei Prozent zum Vorjahr) im ganzen Studienjahr 2005 erneut rückläufig.


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen