© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 50/05 09. Dezember 2005

Meldungen

Hildebrandt-Medaille zum ersten Mal verliehen

BERLIN. Der zum ersten Mal vergebene internationale Menschenrechtspreis "Dr. Rainer-Hildebrandt-Medaille" geht postum an den 1995 ermordeten israelischen Premierminister Yitzhak Rabin und den inhaftierten chinesischen Dissidenten Zheng Yichun. Der Preis wurde vom Mauermuseum - Haus am Checkpoint Charlie in Berlin und der in Frankfurt am Main ansässigen Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) ins Leben gerufen. Benannt ist er nach dem im Januar 2004 verstorbenen Gründer des privaten Mauermuseums, Rainer Hildebrandt. Die Verleihung findet am Donnerstag, den 15. Dezember im Haus am Checkpoint Charlie statt. Die Laudatio wird der frühere israelische Botschafter in Deutschland, Avi Pimor, halten. Der Journalist Zheng Yichun war wegen eines in der Zeitung The Epoch Times erschienenen Artikels im Dezember 2004 verhaftet und kürzlich wegen "Anstiftung zum Umsturz der staatlichen Macht" zu sieben Jahren Haft verurteilt worden.

 

Julia Jentsch als beste Schauspielerin geehrt

BERLIN. Julia Jentsch hat für ihre Rolle als Widerstandskämpferin in "Sophie Scholl - Die letzten Tage" (JF 9/05) vergangenen Samstag in Berlin den Europäischen Filmpreis als beste Schauspielerin Europas erhalten. Großer Sieger des Abends wurde der Film "Hidden" des Österreichers Michael Haneke. Das Psychodrama über eine gutbürgerliche Familie, deren Vater von einem Stalker belästigt wird, erhielt insgesamt fünf Auszeichnungen, unter anderem in den Kategorien "Bester Film" und "Beste Regie" . Die 27jährige Jentsch reagierte bescheiden auf die Auszeichnung. Nicht sie selbst stehe im Vordergrund, sondern die Geschichte der Weißen Rose. Sie hoffe, daß möglichst viele Menschen den Film sähen, "darüber nachdenken und mithelfen, daß so etwas nicht noch einmal passiert". Der Film erhielt zudem zwei der drei Publikumspreise: Jentsch wurde von den europäischen Zuschauern ebenfalls als beste Schauspielerin gewählt, Marc Rothemund zum besten Regisseur.

 

Heinrich-Böll-Preis an Ralf Rothmann

KÖLN. Der Schriftsteller Ralf Rothmann (52) hat vergangenen Freitag den mit 20.000 Euro dotierten Heinrich-Böll-Preis der Stadt Köln erhalten. Die Laudatio hielt Hubert Spiegel, Literaturchef der FAZ. Rothmann sei ein Autor, der mit seinen Romanen, Erzählungen und Gedichten seit über 20 Jahren wie kein anderer seiner Generation Poesie und Realismus, Erinnerungen und Gegenwart miteinander verbinde. Rothmann stammt aus Schleswig, wuchs im Ruhrgebiet auf und lebt heute in Berlin. Zuletzt veröffentlichte er den Roman "Junges Licht" (2004).


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