© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 51/05 16. Dezember 2005

Meldungen

30.000 Abtreibungen im dritten Quartal

Wiesbaden. Im dritten Quartal 2005 sind in Deutschland rund 30.000 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet worden. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ging die Zahl der Abtreibungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum (31.7000) leicht zurück. Die Hälfte der Frauen (52 Prozent) war zum Zeitpunkt der Abtreibung ledig, 43 Prozent waren den Angaben zufolge verheiratet. Die Mehrheit der Frauen war zwischen 18 und 35 Jahre alt, etwa sechs Prozent waren minderjährig und rund sieben Prozent 40 Jahre und älter. Von den Frauen, die im dritten Quartal einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen ließen, hatten 41 Prozent noch keine Lebendgeburt. Die meisten Abtreibungen wurden mit der Absaugmethode (Vakuumaspiration) vorgenommen. Der Anteil der Abbrüche mit der Abtreibungspille "Mifegyne" stieg nach Angaben des Statistischen Bundesamtes auf mehr als acht Prozent.

 

Hamburg: Wahlrecht für EU-Bürger geplant

HAMBURG. Rund 64.000 in Hamburg lebende Ausländer aus der Europäischen Union sollen nach den Vorstellungen der CDU-Fraktion schon bei der Bürgerschaftswahl 2008 ihre Stimme abgeben dürfen. Die Union der Hansestadt begründet einen entsprechenden Vorstoß mit dem Vertrag von Maastricht, durch den die Staatsangehörigen der Mitgliedsstaaten der EU aufgehört hätten, im klassischen Sinne Ausländer zu sein. Deswegen solle der Senat prüfen, in welcher Form das Wahlrecht zur Hamburger Bürgerschaft für EU-Bürger umgesetzt werden könne. In Potsdam hat die Stadtverordnetenversammlung unterdessen in der vergangenen Woche auf Antrag der Linkspartei bei der Landesregierung das kommunale Wahlrecht für alle Ausländer beantragt, die mindestens seit einem Jahr in Brandenburg leben.

 

Goslar bekommt türkische Universität

Goslar. Im niedersächsischen Goslar soll die erste türkische Privatuniversität in Deutschland gegründet werden. Die Stadt teilte am Montag mit, daß Oberbürgermeister Otmar Hesse (SPD) mit Vertretern der Izmir University of Economics eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet habe. Die Hochschule solle spätestens zum Studienjahr 2007/2008 mit zunächst 500 Studenten den Betrieb aufnehmen. Später solle die Universität, die auf dem Gelände einer ehemaligen Kaserne des Bundesgrenzschutzes untergebracht werden soll, auf bis zu 2.000 Studienplätze erweitert werden. Welche Studienfächer angeboten werden sollen, ist bislang noch nicht entscheiden worden. Ähnlich wie die Hochschule in Izmir soll die türkische Universität in Goslar vor allem durch Studiengebühren finanziert werden.


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