© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 04/06 20. Januar 2006

Meldungen

Länder sind gegen "Nationalbibliothek"

BERLIN. Eine Umbenennung der Deutschen Bibliothek in Deutsche Nationalbibliothek stößt auf Widerstand im Bundesrat. Die Umbenennung ist in einem Gesetzentwurf der Bundesregierung vorgesehen, der gleichzeitig eine Erweiterung des Sammelauftrags auf alle Darstellungen in öffentlichen Netzen festschreibt. Dagegen vertreten die Länder die Auffassung, daß die neue Bezeichnung einen "nicht einlösbaren Anspruch" beinhalte, da vor allem die Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz und die Bayerische Staatsbibliothek gleichwertige und teilweise weitergehende Aufgaben erfüllten. Die Bundesregierung erklärte, sie folge mit ihrem Vorhaben internationalen Gepflogenheiten, ohne damit die Bedeutung anderer Bibliotheken zu schmälern. Die Erweiterung des Sammelauftrags der Bibliothek, die bisher alle deutschsprachigen Publikationen ab 1913 archiviert, werde 2007 voraussichtlich Mehrausgaben von 1,9 Millionen Euro verursachen, die bis zum Jahr 2011 auf 2,9 Millionen Euro ansteigen werden. Gegenwärtig verfügt die Bibliothek, zu der unter anderem die Deutsche Bücherei in Leipzig, die Deutsche Bibliothek in Frankfurt am Main und das Deutsche Musikarchiv gehören, über mehr als 22 Millionen Einheiten.

 

Boßdorf contra NDR vor Arbeitsgericht

BERLIN. Die Auseinandersetzung zwischen dem Norddeutschen Rundfunk (NDR) und ARD-Sportkoordinator Hagen Boßdorf wegen dessen Stasi-Vergangenheit wird in der zweiten Januarhälfte das Arbeitsgericht Hamburg beschäftigen. Das teilte Boßdorfs Anwalt Peter-Michael Diestel mit. Boßdorf sollte im März neuer NDR-Sportchef werden. Der Verwaltungsrat des Senders beschloß aber Mitte Dezember nach neuen Stasi-Vorwürfen gegen Boßdorf, diesen nicht als Sportchef einzustellen. Dagegen klagt nun der Journalist.

 

Deutscher Kulturrat begrüßt SPD-Vorhaben

BERLIN. Der Deutsche Kulturrat hat das Vorhaben der SPD-Bundestagsfraktion begrüßt, im Rahmen der Föderalismusreform das Staatsziel Kultur im Grundgesetz zu verankern. "Die jetzt anstehenden Gespräche, Verhandlungen und Anhörungen bieten die Gelegenheit, das Für und Wider der geplanten Änderungen gründlich abzuwägen und dann zu einer Entscheidung zu kommen, die auf breite Zustimmung stößt", erklärte der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann.

 

Dresden feiert Stadtjubiläum

DRESDEN. Mit einer Festwoche vom 14. bis 23. Juli begeht die Stadt Dresden ihr 800jähriges Jubiläum. Ein Straßentheaterfestival, das die gesamte Altstadt in eine einzige große Bühne verwandelt, soll die Besucher in einen wahren "Theaterrausch" versetzen. Den Höhepunkt bildet die Inszenierung "Sagenhafte Zeiten" des französischen Compagnie "Plasticiens Volants" am nächtlichen Himmel über Dresden. Am 27. August folgt ein historischer Festumzug, der die Geschichte Dresdens in mehr als 70 Bildern Revue passieren läßt.

 

Ausstellung über Schule und Bildung in Preußen

WUSTRAU. Eine Sonderausstellung zum Thema "Schule und Bildung in Preußen" ist ab kommenden Samstag im Brandenburg-Preußen Museum in Wustrau bei Neuruppin zu sehen. Die Schau, zu der auch ein Ausstellungskatalog erscheinen wird, will den frühen Weg Preußens zur erfolgreichen Wissenschafts- und Bildungsnation nachzeichnen. Gezeigt wird die Ausstellung bis Ende September täglich außer montags von 10 bis 16 Uhr. Der Eintritt kostet 2,50 Euro. Info: 03 39 25 / 7 07 98


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