© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 06/06 03. Februar 2006

Meldungen

Wissenschaftsrat will mehr Studienplätze

BERLIN. Der Wissenschaftsrat hat Länder und Bund zu einem Ausbau der Hochschulen aufgefordert. Benötigt würden mehr hochqualifizierte Fachkräfte. Dafür gebe es aber zu wenig Studienplätze in Deutschland. Zwischen 25 bis 30 Prozent mehr Studienplätze und Lehrkapazitäten seien erforderlich, wenn Deutschland den drohenden Fachkräftemangel vermeiden und seine Wettbewerbsfähigkeit nicht weiter gefährden wolle, heißt es in der am Montag dieser Woche vorgelegten Empfehlung des Gremiums. Danach sollen statt wie heute 40 Prozent künftig mindestens 50 Prozent der Schulabgänger eine Studienberechtigung erwerben. 35 Prozent eines Altersjahrganges möchte der Wissenschaftsrat künftig als Jungakademiker von den Hochschulen ins Arbeitsleben entlassen. Heute sind dies knapp 20 Prozent. Der scheidende Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Karl Max Einhäupl, verwies darauf, daß mehr Bildungsinvestitionen "relativ wenig" kosten, der Volkswirtschaft aber "enorm viel Nutzen" brächten.

 

EU: Immer mehr sprechen Deutsch

KÖLN. In der Europäischen Union sprechen nach der Osterweiterung immer mehr Menschen Deutsch. Das berichtete das Institut der deutschen Wirtschaft vergangenen Mittwoch in Köln unter Berufung auf die EU-Kommission und eine repräsentative Befragung von knapp 30.000 EU-Bürgern über 15 Jahren. Während im Jahr 2000 nur jeder zehnte EU-Bürger neben seiner Muttersprache auch Deutsch beherrschte, sei es 2005 bereits jeder achte gewesen. An Bedeutung verloren hat das Französische. Nur noch 11 Prozent (gegenüber 20 Prozent vor fünf Jahren) haben Französisch als Fremdsprache gelernt. Die am weitesten verbreiteten Sprache und damit Spitzenreiter bleibt laut Wirtschaftsinstitut Englisch, das 34 Prozent der EU-Bürger als Fremdsprache beherrschten. Ende 2000 waren es allerdings noch 41 Prozent.

 

Ernst-Lubitsch-Preis für "Sommer vorm Balkon"

BERLIN. Der diesjährige Ernst-Lubitsch-Preis geht an die Macher des Films "Sommer vorm Balkon" (JF 2/06). Dazu gehören vor allem Regisseur Andreas Dresen, Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase und Produzent Peter Rommel. In den Hauptrollen sind Inka Friedrich und Nadja Uhl zu sehen. Mit der Auszeichnung würdigte die Jury die beste komödiantische Gestaltung eines deutschsprachigen Films. Der Club der Filmjournalisten verlieh die undotierte Auszeichnung vergangenen Sonntag zum Geburtstag des in Berlin geborenen deutsch-amerikanischen Regisseurs Ernst Lubitsch (1892-1947). Übergeben werden soll der Preis während der Berlinale, die vom 9. bis 19. Februar stattfindet. Im vergangenen Jahr wurde die Komödie "Alles auf Zucker!" von Dani Levy ausgezeichnet.

 

Vortrag über Graf von Galen

NEUENKIRCHEN. "Ein Mann für jede Jahreszeit: Der selige Kardinal Graf von Galen" lautet das Thema eines Vortrags von Pater Lothar Groppe SJ, zu dem der Römisch-Katholische Gesprächskreis (RKG), eine Laiengemeinschaft, am 18. Februar ins Kloster St. Arnold nach Neuenkirchen einlädt. Der 1878 geborene Clemens August Graf von Galen, seit 1933 Bischof von Münster, kritisierte öffentlich die Kirchen-, Rassen- und Euthanasiepolitik des NS-Regimes, wendete sich nach dem Krieg aber entschieden gegen eine deutsche Kollektivschuld. Vor sechzig Jahren, am 22. März 1946, gestorben, wurde er im Oktober vorigen Jahres seliggesprochen (JF 41/05). Beginn der Veranstaltung ist gegen 17.30 Uhr, zuvor wird um 16 Uhr eine Hl. Messe zelebriert. Weitere Informationen und Anmeldung unter Tel. 0 25 62 / 13 17.


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen