© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 07/06 10. Februar 2006

Meldungen

Schleswig-Holstein verbannt Kreuze

Kiel. Schleswig-Holstein will alle religiösen Symbole aus den Schulen verbannen. Die Landesregierung aus CDU und SPD plant ein Gesetz, das es Lehrern künftig untersagt, in der Schule religiöse Symbole zu tragen. Damit solle nach Aussage der Bildungsministerin Ute Erdsiek-Rave (SPD) verhindert werden, daß Lehrer ihre religiösen Überzeugungen nach außen trage. Die Schulen seien zu politischer, weltanschaulicher und religiöser Neutralität verpflichtet. Das Gesetz soll sowohl das Tragen von Kopftüchern als auch von christlichen und jüdischen Symbolen verbieten. Hintergrund für die Gesetzesinitiative ist eine moslemische Lehramtsreferendarin, die am Montag ihren Dienst angetreten hat und sich bislang weigert, ihr Kopftuch abzulegen. Nach Berlin (JF 05/05) wäre Schleswig-Holstein das zweite Bundesland, das religiöse Symbole generell aus seinen Schulen verbannt.

 

Schule: Bußgeld für islamische Eltern

Düsseldorf. Eltern, die ihren Kindern aus religiösen Gründen die Teilnahme am schulischen Schwimmunterricht verweigern, können mit einem Bußgeld belegt werden. Die Eltern eines muslimischen Jungen aus Wuppertal hatten ihrem Sohn verboten, am Schwimmunterricht teilzunehmen. Sie klagten gegen das daraufhin von der Bezirksregierung verhängte Bußgeld in Höhe von 250 Euro. Nachdem das Düsseldorfer Amtsgericht in der vergangenen Woche erkennen ließ, daß das Bußgeld zulässig sei, zogen die Eltern ihre Klage zurück. Bereits im Mai vergangenen Jahres waren sie vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf mit der Absicht gescheitert, ihren elfjährigen Sohn vom Schwimmunterricht zu befreien (JF 24/05). Die Anwältin der Eltern hatte damals unter anderem argumentiert, dem Jungen sei der Anblick seiner Mitschülerinnen in Badekleidung nicht zuzumuten. Der Fall gilt deutschlandweit als Präzedenzfall.

 

Berlin: Mangelhafte Sprachkenntnisse

Berlin. Jedes vierte Berliner Kind, das in diesem Jahr eingeschult wird, spricht mangelhaftes Deutsch. Das ist das Ergebnis eines Sprachtests, an dem mehr als 25.000 angehende ABC-Schützen aus der Hauptstadt teilgenommen haben. Bei 6.496 Kindern ergab der Test, daß ihre Sprachkenntnisse intensiv gefördert werden müssen. Bei 2.222 von den 17.918 deutschen Kindern wurde nach Angaben von Bildungssenator Klaus Böger (SPD) (12,4 Prozent) ein Förderungsbedarf festgestellt. Bei den 7.560 getesteten ausländischen Kindern müssen 4.274 (24,4 Prozent) zusätzlich gefördert werden. Mit dem Test wurden unter anderem die Fähigkeiten der Kinder überprüft, die deutsche Sprache zu verstehen und sie altersgemäß zu sprechen.


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