© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 08/06 17. Februar 2006

UMWELT
Tierquälerische Tötungsmethoden
Volker Kempf

Die Türkei ist wegen der Vogelgrippe in die Schlagzeilen geraten. Kinder, die mit Hühnerköpfen spielten, hatten sich infiziert. Todesfälle sind zu beklagen. Um so rigoroser wurde der Vogelgrippe der Kampf angesagt. Fernsehbilder zeigten Massentötungen von Enten, Puten und Hühnern. Tiere wurden sogar lebendig begraben. Das ist nicht einmal mit dem türkischen Tierschutzgesetz vereinbar. Und so ruft der Politische Arbeitskreis für Tierrechte in Europa (PAKT e.V.) dazu auf, beim türkischen Botschafter in Berlin (E-Post: turk.em.berlin@ t-online.de) Protest anzumelden, etwa wie folgt: "Die Türkei strebt die EU-Mitgliedschaft an und sollte sich somit an den ethischen Grundwerten orientieren, welche die EU-Gemeinschaft für allgemeingültig hält. Sollte sich das aufgezeigte Verhalten nicht ändern, bin ich sicher, daß dies nicht nur meine Urlaubsplanung beeinflußt ..."

Bei allem Verständnis für das Sicherheitsbedürfnis des Landes dürfe man nicht aus den Augen verlieren, daß es weniger leidvolle Tötungsmethoden für Tiere gibt, bemerkt PAKT e.V.. Doch wo schnell gehandelt wird, ist der Tötungsprozeß schon abgeschlossen, ehe die Kampagne richtig angelaufen ist. Bleibt zu fragen, wie es in der Türkei um den Tierschutz allgemein aussieht, im Vergleich zu anderen Ländern der EU. Wer es genau nimmt, darf auch nicht nach Japan reisen, weil dort noch immer das Wal-Gemetzel praktiziert wird. Die japanische Walfleischbranche wirbt nach Angaben von Greenpeace aber bereits damit, Harpunen mit Sprengsätzen in der Erprobung zu haben, damit der Tod schneller eintritt. In anderen Ländern gibt es dagegen Wal-Tourismus. Wohin soll also die nächste Reise gehen? Was fehlt, ist ein Tierschutz-Reiseführer.


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