© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 10/06 03. März 2006

Sprechende Lebensmittel
Popp und die Biophonen
Werner Olles

Der Mensch ist, was er ißt. Aber was ist Ernährung? Nach Erwin Schrödinger, einem der großen Physiker des zwanzigsten Jahrhunderts, nehmen wir nicht einfach irgendwelche Nährstoffe zu uns, mit denen wir unseren Körper in Betrieb setzen und am Leben erhalten - sondern "Ordnung".

Fritz-Albert Popp, Spiritus rector des International Institute of Biophysics in Neuss, hat diesen Ansatz wissenschaftlich weiterverfolgt. 1975 wies der Professor für Physik im Labor nach, daß wir mit der Nahrung gespeichertes Licht aufnehmen, das unsere Körperzellen zur Verständigung benötigen. Seitdem wurden diese Messungen weltweit an vielen Universitäten bestätigt. Doch damit wurde nicht nur eines der spannendsten Kapitel der Biophysik aufgeschlagen, sondern auch eines der düstersten moderner Wissenschaftsgeschichte. Popp verlor seine Professur an der Universität Marburg und sah sich dem Mobbing einer Wissenschaftler-Lobby ausgesetzt, das in weiten Zügen an den kriminellen Umgang mit Wilhelm Reich in den fünfziger Jahren erinnerte.

Popp und die von ihm "Biophotonen" genannte Lichtstrahlung haben eine ähnliche Odyssee hinter sich. Doch im Unterschied zu Reich, der als angeblich "Verrückter" in einem US-Gefängnis auf mysteriöse Weise starb, ist die Existenz der Biophotonen-Strahlung inzwischen international anerkannt und wird in zahlreichen Studien erforscht. Dank privater Mäzene und der praktischen Umsetzung seiner Entdeckung zum Zweck der Lebensmittelanalyse, hat Popp alle gehässigen Attacken überlebt. So liefert die Biophotonen-Messung mittlerweile eindeutige Kriterien dafür, ob ein Hühnerei unter artgerechten Freilandbedingungen oder in einer tierquälerischen Legebatterie erzeugt wurde. Denn gesunde, biologisch erzeugte Lebensmittel haben nachweislich eine höhere Lichtstrahlung als Treibhausware. Eine Erkenntnis, die ein Ende des "Bio"-Etikettenschwindels bedeuten könnte.

Popps Buch über die evolutionäre Bedeutung der Nahrung liest sich spannend wie ein Wissenschaftskrimi und ist zudem eine Bereicherung für alle, die sich gesund ernähren und der subventionierten Naturzerstörung ein Ende machen wollen.

Fritz-Albert Popp: Die Botschaft der Nahrung. Zweitausendeins, Frankfurt am Main 2005, 6. Auflage, 180 Seiten, broschiert, 9,90 Euro


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