© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 10/06 03. März 2006

Neulich im Internet
SMS-Zensur
Erol Stern

Überwachung und Zensur des eMail- und Internetverkehrs in China sind immer für Schlagzeilen gut. Da sich die chinesische Bevölkerung diesem zunehmend durch das Medium SMS entzieht, planen die verantwortlichen Stellen der Regierung auch hier eine Kontrolle einzuführen. Bei den technischen Details und Kapazitäten sind dabei noch mehr offene Fragen und Probleme zu lösen, als es fertige Konzepte gibt, doch befindet sich eine Verwaltungsvorschrift für Kurznachrichten in Vorbereitung, um die fast 1 Milliarde täglich versendeten Kurzmitteilungen zu reglementieren. Außerdem werden Mobilfunkverträge künftig nur noch an Chinesen mit angemeldeter Adresse vergeben. Von den derzeit 390 Millionen registrierten Mobiltelefonen läuft mehr als die Hälfte als Sammelanschluß oder unter Pseudonym. Eine steigende Zahl von Chinesen informiert sich so gegenseitig per Handy über politische, ökologische oder soziale Mißstände. Auch regierungskritische Witze, religiöse und pornographische Inhalte sind populäre Themen. Erste Auswirkungen konnte ich kürzlich spüren, als ich den Lieferservice eines China-Imbisses nutzen wollte - man verstand mich nicht, theMAOtisiert Euer EROL STERN

Wortspiel mit Mao am Mobilfunkgerät bald unter den Augen der Partei.


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