© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 11/06 10. März 2006

Meldungen

"Tal der Wölfe": Kritik an Absetzung des Films

ESSEN. Das Zentrum für Türkeistudien in Essen hat die Kinokette Cinemaxx ungewöhnlich scharf für die Absetzung des umstrittenen türkischen Action-Films "Tal der Wölfe" (JF 9/06) kritisiert. Institutsleiter Faruk Sen sagte vor Journalisten in Essen, einen "türkischen Rambo-Film auf politischen Druck hin abzusetzen, das ist eine Schande". Sen spielte damit auf entsprechende Forderungen des bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (CSU) an. Gemeinsam mit NRW-Integrationsminister Armin Laschet (CDU) und der Grünen-Chefin Claudia Roth will Sen im Duisburger UCI-Kino, wo der Film weiterhin läuft, in den nächsten Wochen eine Vorführung des Films mit anschließender Podiumsdiskussion initiieren. Sen: "Die aufgeregte Debatte um diesen Film muß versachlicht werden."

 

Shakespeare-Preis an Baßbariton Bryn Terfel

HAMBURG. Der walisische Baßbariton Bryn Terfel wird mit dem Shakespeare-Preis 2006 der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. ausgezeichnet. Das deutsch-britische Kuratorium würdigte den 40jährigen als "einen der profiliertesten Sänger unserer Zeit", wie die Stiftung am Montag in Hamburg mitteilte. Neben einer "erfrischenden Direktheit des Klanges und einer beeindruckenden Bühnenpräsenz" zeichne sich Terfel auch durch eine "eigenwillige Persönlichkeit" aus, die sich dem Starrummel verweigere. Die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 19. September im Hamburger Rathaus überreicht. Sein Debüt gab Terfel 1990 an der Welsh National Opera als Guglielmo ("Così fan tutte") und Figaro ("Le nozze di Figaro"). Es folgten Engagements bei den Salzburger Festspielen, an der Wiener Staatsoper, Metropolitan Opera und am Sydney Opera House. 2004 und 2005 wurde Terfel bei den Classical Brit Awards jeweils als "Künstler des Jahres" geehrt.

 

Kreationismus: Henry M. Morris gestorben

SAN DIEGO. Einer der Begründer des modernen Kreationismus in den USA, Henry M. Morris, ist - wie erst jetzt durch einen Bericht in der New York Times bekannt wurde - am 25. Februar im Alter von 87 Jahren in der Nähe von San Diego an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben. Mit dem 1961 verfaßten Buch "The Genesis Flood" (dt. "Die Sintflut") hatte er großen Anteil an der Entstehung der kreationistischen Bewegung, die sich gegen Darwins Evolutionslehre wendet. Morris, 1918 in Dallas, Texas, geboren, im Hauptberuf Professor für Bauingenieurwesen, schrieb das Buch zusammen mit dem Theologen John C. Whitcom; seither galt er als Vater der "Schöpfungswissenschaft". In dem Werk versuchen die Autoren, alttestamentarische Geschichten wissenschaftlich zu belegen. 1970 gründete Morris das Institute for Creation Research (ICR), das bis heute eine führende Stätte des amerikanischen Kreationismus ist und inzwischen von seinen Söhnen geleitet wird.


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