© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 12/06 17. März 2006

Der Weg in den Abgrund
von Odila Carbanje

Münster 14. März 2006, wieder war es soweit: Das Statistische Bundesamt veröffentlicht die Zahl der alljährlichen Abtreibungen (2005 waren es 124.000), die verschiedenen Lebensrechtsgruppen beklagen deren Höhe, die Politik schweigt.

Fallende Börsenkurse lassen unsere Regierenden eher in Panik verfallen. Dabei sind die Zahlen der Bevölkerungsentwicklung dramatisch: Deutschland rutscht auf die traurigen Tiefstand von 676.000 Neugeborenen im Jahr 2005. Das sind erneut 30.000 Geburten weniger als im Vorjahr. Damit sind wir Schlußlicht in Europa, der demographische Niedergang unseres Landes setzt sich fort und in unmittelbarem Zusammenhang auch der ökonomische. Auch wenn die Zahl der gemeldeten Abtreibungen abgenommen hat (laut Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung werden jedoch nur sechzig Prozent der Kindstötungen erfaßt!), kommt man de facto auf einen relativen Anstieg - da die Zahl der gebärfähigen Frauen ebenfalls sinkt! Geborene Kinder können später mal Kinder bekommen. Nichtgeborene Kinder bekommen keine. Es ist ein Skandal, daß in keiner Debatte die enorme Zahl der Abtreibungen genannt wird! Solange aber die Regierung auf diesem Auge blind ist, wird sie mit ihrer kurzsichtigen Politik auch wirtschaftlich nichts ändern.

 

Odila Carbanje ist stellvertretende Bundesvorsitzende der Lebensrechtsorganisation Christdemokraten für das Leben (CDL) in der CDU.


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