© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 16/06 14. April 2006

Meldungen

Zwanzig Jahre zu spät: Noltes Ehrenrettung

BERLIN. An dem Artikel des Berliner Historikers Ernst Nolte über die "Vergangenheit, die nicht vergehen will", erschienen am 6. Juni 1986 in der FAZ, entzündete sich vor zwanzig Jahren eine der erbittertsten und folgenreichsten Debatten der alten Bundesrepublik, der sogenannte Historikerstreit. In seinem Artikel stellte Nolte den Roten Terror des revolutionären Rußlands und die Barbarei der Nationalsozialisten in einen ursächlichen Zusammenhang ("kausaler Nexus") und fragte, ob den NS-Verbrechen nicht die sowjetischen Vernichtungsmaßnahmen vorausgingen. "War nicht der 'Archipel GULag' ursprünglicher als Auschwitz? War nicht der 'Klassenmord' der Bolschewiki das logische und faktische Prius des 'Rassenmords' der Nationalsozialisten?" Der Nichthistoriker Jürgen Habermas und andere Gralshüter der politisch-historischen Korrektheit schäumten, befürchteten sie doch, ihr zementiertes staatstragendes Geschichtsbild von der "Einzigartigkeit" der Judenvernichtung könnte Risse bekommen. Am Ende dieses Historikerstreits stand die fast vollständige Ausgrenzung Noltes aus dem öffentlichen Diskurs. Erst in jüngster Zeit verschaffen sich auch in etablierten Medien wieder vorsichtige Stimmen Gehör, die dem inzwischen 82jährigen Historiker Gerechtigkeit widerfahren lassen wollen (Volker Kronenberg in der Welt vom 22. Februar). Ernst Nolte selbst kann seine Thesen am 22. Mai in der 3sat-Fernsehsendung "20 Jahre Historikerstreit" (21.35 Uhr) erläutern. Zuvor steht ab 20.15 Uhr das "Porträt eines Geächteten" auf dem Programm.

 

"Rechts hat recht, und Links hat unrecht"

MÜNCHEN. Konservative Denker, Publizisten und Kirchenmänner stehen im Mittelpunkt der soeben erschienenen Zeitschrift Unsere Agenda. Caspar von Schrenck-Notzing stellt in einem Autorenporträt den 1999 im Alter von 90 Jahren verstorbenen Erik von Kuehnelt-Leddihn als Antipoden der Political Correctness vor, der es liebte, seine Vorträge mit dem Satz zu eröffnen und zu beenden: "Right is right and left is wrong." Pfarrer Georg A. Oblinger porträtiert den konservativen Bischof von Regensburg, Rudolf Graber (1903-1992), der gegen progressistische Strömungen innerhalb der katholischen Kirche in der Folge des Zweiten Vatikanischen Konzils und das Wiederaufleben theologischer Irrtümer seine Stimme erhob. Außerdem enthält das Heft Beiträge über den Schöpfer des neuzeitlichen Konservatismus, Edmund Burke, und die Burke-Stiftung in Den Haag, den Philosophen Johann Georg Hamann, Papst Benedikt XVI. sowie einen Auszug aus der Biographie von Roger Scruton, langjähriger Herausgeber der konservativen britischen Zeitschrift Salisbury Review (JF 48/02). Nachgedruckt ist ein Gespräch, das Derek Turner, Herausgeber der nonkonformen Londoner Zeitschrift Right now! (JF 33/03), mit dem Präsidenten des Rockford Instituts und Herausgeber der amerikanischen Zeitschrift Chronicles: A Magazine of American Culture, Thomas Flemming, führte. Herausgegeben wird Unsere Agenda im Auftrag der Förderstiftung Konservative Bildung und Forschung (FKBF) von Harald Bergbauer, Till Kinzel und Caspar von Schrenck-Notzing. Weitere Informationen und Probeexemplare bei der FKBF, Knöbelstraße 36, 80538 München, E-Post: sekretariat@fkbf.de.


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