© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 18/06 28. April 2006

Meldungen

China liegt vorne bei der Journalisten-Verfolgung

BERLIN. Sechzehn Journalisten und sechs Medien-Assistenten sind in den ersten vier Monaten dieses Jahres nach Informationen der Nichtregierungsorganisation Reporter ohne Grenzen getötet worden, die weitaus meisten davon im Irak und zwei in Mexiko. Ein "Barometer" auf der Internetseite der 1985 in Frankreich gegründeten Organisation nennt außerdem die Namen von derzeit weltweit 120 inhaftierten Journalisten, hauptsächlich in China (32), Kuba (23), Äthiopien (18) und Eritrea (13). Nach diesen Angaben sind in China ferner 48 Online-Dissidenten (weltweit: 56) eingesperrt. Weitere Informationen unter www.reporter-ohne-grenzen.de

 

Bayern will Blasphemie unter Strafe stellen

MÜNCHEN. Der Freistaat Bayern will einen neuen Vorstoß zur Bestrafung von Gotteslästerung unternehmen. Blasphemie kann bisher nur bestraft werden, wenn der öffentliche Friede gefährdet ist. "Der Staat muß die religiösen Gefühle seiner Bürger besser schützen", sagte der bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende Edmund Stoiber gegenüber dem Münchner Merkur. Deswegen soll das bayerische Justizministerium bis zum Sommer einen Gesetzentwurf vorlegen, der die Verhöhnung religiöser Symbole unter Strafe stellt. Dieser Entwurf soll dann in den Bundesrat und die Große Koalition eingebracht werden. Mit ähnlichen Vorstößen war Bayern in der Vergangenheit bereits dreimal gescheitert.

 

JU-Politiker für scharfe Abtreibungsgesetze

BONN. Für eine Verschärfung der Abtreibungsgesetze hat sich der Vorsitzende der Jungen Union Bayern, Manfred Weber, ausgesprochen. "Wir brauchen dringend eine Diskussion über den Paragraphen 218. Im Jahr gibt es knapp 130.000 Abtreibungen, das entspricht in den letzten zehn Jahren einer Stadt in der Größenordnung von München", sagte der 33jährige Politiker der Bonner Wochenzeitung Rheinischer Merkur. Seine Partei forderte er auf, offensiv mit dem Thema umzu-gehen. "Die CSU sollte das in ihrem neuen Grundsatzprogramm zum Thema machen", so Weber, der seit 2004 auch Europaabgeordneter ist. Lebensrechtsorganisationen gehen aufgrund einer hohen Dunkelziffer von rund 250.000 Abtreibungen pro Jahr aus, da keine Meldepflicht für Schwangerschaftsabbrüche besteht.

 

Cervantes-Preis an mexikanischen Autor

ALCALÁ DE HENARES. Der mexikanische Schriftsteller Sergio Pitol (73) hat vorigen Freitag den Cervantes-Preis erhalten, die wichtigste literarische Ehrung der spanischsprachigen Welt. Die mit 90.000 Euro dotierte Auszeichnung wird jedes Jahr in Alcalá de Henares bei Madrid überreicht, der Geburtsstadt von "Don Quijote"-Autor Miguel de Cervantes. Pitol hat Erzählungen, Romane, Essays, Gedichte sowie Biographien verfaßt. In seinen Büchern verarbeitet er sowohl seine Kindheit - als Vierjähriger verlor er seine Eltern, dann erkrankte er an Malaria - als auch Erlebnisse aus seiner Laufbahn als Diplomat. Pitol war Kulturattaché in Frankreich, Ungarn, Polen und der damaligen Sowjetunion. Zu seinen bekanntesten Werken zählen "El tañido de una flauta" (Der Ton einer Flöte, 1986) und "El arte de la fuga" (Die Kunst der Flucht, 1996). Auf deutsch ist von ihm zuletzt 2005 im Wagenbach-Verlag das Buch "Mephistowalzer" erschienen.

 

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