© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 19/06 05. Mai 2006

Meldungen

Milliarden-Kosten durch Wetterextreme

DESSAU. Laut einer neuen Studie des Hamburger Max-Planck-Instituts für Meteorologie für das Umweltbundesamt (UBA) ist zu erwarten, daß die durchschnittlichen Jahrestemperaturen in einigen Regionen Deutschlands bis 2100 um bis zu vier Grad Celsius höher liegen könnten als im vergangenen Jahrhundert. Im Winter werde es in den süddeutschen Gebirgen bis zu einem Drittel mehr Niederschlag geben - in den Alpen jedoch weniger Schnee. Die Sommer würden in Süd-, Südwest- und Nordostdeutschland wahrscheinlich trockener. "Um nachteilige wirtschaftliche und soziale Folgen zu begrenzen, brauchen wir zwei Dinge: Wir müssen beginnen, uns anzupassen, und zugleich mehr tun, um den Temperaturanstieg weltweit bis 2050 auf höchstens zwei Grad zu begrenzen", forderte UBA-Präsident Andreas Troge. Die Schäden als Folge extremer Wetterereignisse der vergangenen zehn Jahre beliefen sich in Deutschland auf etwa 16,5 Milliarden Euro. Die Kosten durch den Klimawandel könnten bis 2050 auf jährlich 27 Milliarden Euro steigen. "Wenn wir heute nicht handeln, kommt uns das im wahren Sinne des Wortes teuer zu stehen", warnte Troge.

 

Mehr Steuern für das Gesundheitswesen

WUPPERTAL. Der Vorstandsvorsitzende der Barmer Ersatzkasse hat eine ergänzende Steuerfinanzierung im Gesundheitswesen gefordert. "In der Tendenz rückläufige Beitragseinnahmen, steigender Leistungsbedarf und nicht zuletzt durch den Gesetzgeber veranlaßte Belastungen wie die Rückführung des Bundeszuschusses für krankenversicherungsfremde Leistungen oder die für Arznei- und Hilfsmittel zu zahlende höhere Mehrwertsteuer führen insgesamt bis 2008 bei den gesetzlichen Krankenkassen zu einer Finanzierungslücke von rund 15 Milliarden Euro", erklärte Barmer-Chef Eckhart Fiedler im Rheinischen Merkur. Angesichts von Arbeitslosigkeit, dem Wegfall sozialversicherungspflichtiger Stellen und des steigenden Rentneranteils reiche das Arbeitseinkommen zukünftig als Hauptfinanzgrundlage nicht mehr aus. "Gesamtgesellschaftliche Aufgaben" seien nach der Steuersystematik gerechter zu finanzieren: "Die finanziellen Lasten werden auf alle Schultern nach Maßgabe der individuellen Leistungsfähigkeit verteilt", so Fiedler. Die Steuerfinanzierung der beitragsfreien Mitversicherung von Kindern sei ein Ansatz für neue Lösungen. Die "Kinderpauschale über Steuern" bedeute zudem ein wichtiges familienpolitisches Signal.


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