© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 20/06 12. Mai 2006

Leserbriefe

Zu: "Heimatpartei" von Marcus Schmidt, JF 19/06

Hamburger Gemischtwarenladen

Nomen est omen. Der Gemischtwarenladen Kusch wird bald kuschen.

Fritz Hübner, Köln

 

 

Zu: "Land der Ideen" von Matthias Bäkermann, JF 19/06

Ströbele und die Salami-Taktik

Der Grünen-Politiker Ströbele weiß ganz genau, daß seine abstrusen Ideen wie unlängst die "Einführung eines islamischen Feiertages" oder jetzt die "deutsche Nationalhymne auf türkisch" nicht verwirk-licht werden - dafür ist die Islamisierung Europas (noch!) nicht weit genug fortgeschritten. Aber seine Salami-Taktik ist die gleiche wie die der beiden burkatragenden Schülerinnen an der Bonner Bertolt-Brecht-Schule: zuerst einmal das Maximale einfordern und sich dann großzügig mit weniger zufriedengeben. Auf die Burka verzichten - dafür das Kopftuch flächendeckend durchsetzen. Auf die Nationalhymne in türkisch verzichten - dafür aber "zumindest" Türkisch als offizielle zweite Amtssprache einführen. Das wirklich Schlimme dabei ist: Es wird funktionieren.

Stefan Herre, Bergisch Gladbach

 

 

Zu: "Der Gegenschlag" von Doris Neujahr, JF 18/06

Eine Frage an die Redaktion

Warum gibt es für die "Enten der Journaille" keine "Stallpflicht"?

Robert Jung, Hassloch

 

Unveröffentlichte Polizeistatistik

"Achtzig Prozent der Gewalttaten in Deutschland werden von Ausländern begangen, achtzig Prozent der Opfer sind Deutsche", so äußerte sich ein ungenannt gebliebener Berliner Polizeioffizier nach dem vor circa sechs Wochen begangenen Mord, der durch einen Türken an seinem Kollegen - bei einer Drogenfahndung - begangen wurde. Die von der Bundesregierung letztmalig 1998 gewagte Veröffentlichung der Polizeistatistik sowie Studien des Krmininologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (www.kfn.de) unterstreichen diese Aussage. Danach ist die Kriminalitätsrate der Ausländer in Deutschland, gemessen an ihrem Wohnanteil, drei- bis viermal höher als die der Deutschen. So erreichten Ausländer beim Drogenschmuggel 56,7, beim Glücksspiel 69,3, bei Taschendiebstahl 65,5, bei Falschgeldherstellung 52,5, bei Bestechung, Menschenhandel, Raub, Autohehlerei, Körperverletzung und Mord Zahlen zwischen 30 und 50 Prozent. Im Bereich der Organisierten Kriminalität lag der Anteil bei 62,2 Prozent. Die Banden rekrutierten sich dabei aus 98 Ländern.

Hunderte junger Deutscher werden Jahr für Jahr von türkischen, kurdischen, jugoslawischen und russischen Gewalttätern grundlos angegriffen und niedergeschlagen, ohne daß Medien oder Justiz oder eine dumpf und feige gewordene Öffentlichkeit merkbar davon Notiz nehmen würden. Es ist nicht nur der Preis einer jahrelang durch links indoktrinierte Medien gepriesenen "Toleranz" und "Ausländerfreundlichkeit", sondern insbesondere die Ungleichbehandlung, die das Gerechtigkeitsgefühl verletzt und einer Ablehnung aller Ausländer und ihrer "Integration" in Deutschland Vorschub leistet.

Dr. Klaus-Jürgen Goldmann, Berlin

 

 

Zu: "Plausibilität des Gelingens" von Wolfgang Fenske, JF 18/06

Kirchen entwurzelt, degradiert

Nach dem "neuen Mann", der "neuen Frau" nun die "neue Moral". Frühere Herrscher waren bescheidener. Sie begnügten sich mit Steuern und dem Schutz von Leben und Eigentum. Auch verwechselten sie nicht Staat und Gesellschaft. Die Moral war Sache der Gesellschaft und nicht des Staates. Das Ganze erinnert fatal an die Diktaturen des 20. Jahrhunderts. Daß die Kirchen dazu ihre Hand reichen, zeigt deren Entwurzelung und Degradierung zu einer Interessengruppe.

Joachim Gohlicke, Münster

 

 

Zu: "Sanfter Druck auf Väter" von Ellen Kositza, JF 18/06

Ideologische "Sozialerziehung"

Ein "Paar", das nicht mehr in der Lage ist, seine Lebensvorstellungen selbst zu definieren und umzusetzen, sollte sich gar nicht erst zusammentun. Diese (schon lange nicht mehr subtile) "Sozialerziehung" ideologisch angehauchter Politiker, in Kombination mit dem selbsternannten "gesellschaftspädagogischen Erziehungsauftrag" zeitgeistgeprägter Medien ist nur noch zum Kotzen. Ich will mit Informationen versorgt werden und nicht erzogen werden. Es ist kein Wunder, daß sich immer mehr Männer den Frauen entziehen, nur noch ihren eigenen Weg gehen und keine Kinder mehr haben wollen. In welche Lebensbereiche will man uns in Zukunft noch hineinreden?

Dr. Friedrich Walter, Wankendorf

 

 

Zu: "Die Balkanisierung der Europäischen Union" von Martin Schmidt, JF 18/06

Die meisten Muslime als Vorbild

In Bulgarien passiert nichts anderes als in anderen Ländern auch. Selbst die für ihren Kinderreichtum bekannten Sunniten werden beispielsweise im Irak zunehmend zu einer Minderheit im eigenen Land. Für Deutschland illustriert das die folgende Einlassung - so formulierte kürzlich ein grüner Abgeordneter türkischer Abstammung treffend (aber offenbar im Scherz?) wie folgt: Es liege eine langfristige Absicht hinter dem Kinderreichtum. Nicht lange würde es dauern, dann seien gesamte Stadtteile deutscher Metropolen komplett in türkischer Hand - was auch nicht sonderlich schwer sei, da die Deutschen offenbar beschlossen hätten, auszusterben. Hier möchte ich aber ganz ehrlich die Türken oder die meisten Muslime einmal als Vorbild herausstreichen - gegenseitige Unterstützung wird dort als Selbstverständlichkeit betrachtet, während die Deutschen versuchen, sich gegenseitig das Leben schwer zu machen. Selbst eine Großmutter, die heute freiwillig ihre Enkel versorgen hilft, ist wirklich keine Selbstverständlichkeit mehr.

Klaus-Jürgen Wolf, Dietzenbach

 

 

Zum Schwerpunktthema "Das deutsche Watergate", JF 17/06

"Hunderttausende" vergessen

In einem der Beiträge heißt es: "Die verweigerte Rückgabe des von Kommunisten enteigneten Eigentums betrifft nicht nur hunderttausende Opfer, sondern erschüttert den Rechtsstaat in seinen Grundfesten." In den folgenden Versuchen, das Unrecht zu erklären, wurden allerdings die anderen "Hunderttausenden" vergessen: Dies betrifft Siedler, Umsiedler, Flüchtlinge, Kleinbauern usw., denen aufgrund der Bodenreformgesetze und deren Ausführungsbestimmungen die zugeteilten Flurstücke verkauft wurden. Es entstand gesetzliches Eigentum. Dieses allerdings wurde in der DDR unter Anwendung politischer Motive in einer Vielzahl von Fällen rechtswidrig enteignet und in Volkseigentum überführt. Die Bundesrepublik hat bis jetzt erfolgreich mit der sogenannten Rechtsprechung der Vermögensämter den Rechtsanspruch nach dem Vermögensgesetz für den Eigentümer und deren Erben verhindert.

Joachim Schulze, Taufkirchen

 

Weitgehende Ahnungslosigkeit

Der JUNGE FREIHEIT sei herzlich dafür gedankt, daß sie dieses zum Himmel schreiende Unrecht anspricht. Ich möchte hier kurz eine Episode mit Herrn Bosbach aus dem Wahlkampf 2005 in NRW anführen. In der an seine Rede anschließenden Diskussion meldete ich mich zu Wort und führte aus, daß ich die CDU nur unter größten Bauchschmerzen wählen könne, da sie durch ihr Verhalten unseren Rechtsstaat schwer beschädigt habe. Als Beleg dafür führte ich unter anderem die verweigerte Rückgabe des von den Kommunisten enteigneten Eigentums mit dem erlogenen Konstrukt des angeblich von den Sowjets geforderten Restitutionsverbotes an. Interessant und bedrückend war daraufhin die Reaktion des Publikums: Es herrschte über den Rechtsbruch der CDU im Rahmen der Wiedervereinigung weitgehende Ahnungslosigkeit. "Ja, das hat doch das Bundesverfassungsgericht für rechtens erklärt! Was wollen Sie denn dann noch?" Auch Herr Bosbach versuchte abzuwiegeln. Dieses Thema berührt die hier im Westen verankerten "Eliten" offensichtlich so wenig, daß keiner sich die Mühe gemacht hat, die Dinge zu hinterfragen.

Dr.-Ing. Sieghart von Watzdorf, Kaarst

 

 

Zu: "Die falsche Anwendung richtiger Gesetze" von Klaus Peter Krause, JF 17/06

Regelungsabsicht umgekehrt

Wagen wir doch einmal die entscheidende Frage mit Blick auf Stellung, Funktion und Aufgabenerfüllung des Bundesverfassungsgerichts. Da ist ein Gericht, dem schon vor zehn Jahren eine "Auflösung des Verhältnisses zwischen Grundgesetz und Gesetzesanwendung" vorgeworfen wurde. Ein Vorwurf, der in der Öffentlichkeit unbeachtet blieb, in den Rechtswissenschaften totgeschwiegen wurde. Ein Gericht, dessen "objektive Interpretation" nicht nur vom Bundesverwaltungsgericht in Enteignungsfragen, sondern auch von den anderen obersten Gerichten aufgegriffen wurde.

Auf einem Schlüsselgebiet des deutschen Wirtschaftsrechts, dem Gesellschaftsrecht, führte seine Rechtsprechung zu Ausführungen wie: "Das Gesetz kann Hilfe, darf aber niemals Hindernis für ein geschlossenes Konzept des Eigenkapitalersatzes sein. (Angesichts der Regelung des Gesetzgebers) bedurfte es erheblicher Mühe, um das von der Rechtssprechung und der Literatur Erreichte, nicht in Gefahr zu bringen." Wohlgemerkt: Die "Gefahr" ging dabei von einer parlamentarischen Gesetzgebung aus, die offenbar andere Vorstellungen von dem hatte, was und wie die Finanzierung solcher Gesellschaften geregelt werden sollte.

In den Vereinigten Staaten, wo die "religiöse Rechte" der "liberalen Rechtsprechung" mißtraut, stellt sich die Situation vergleichbar dar. Deshalb sei mit einem Zitat von der konservativen Publizistin Ann Coulter über des "Kaisers neue Roben" geschieden: "Heute ist die Judikative der gefährlichste Regierungsarm. Sie kommt ohne Gewalt aus, weil sie über Nebelschwaden und Spiegel verfügt sowie über eine Menge Leute, die das idiotische Gekritzel eines x-beliebigen Richters als vollendete Blüte der 'Rechtsstaatlichkeit' verteidigen."

Wolfhardt Krause, Bielefeld

 

 

Zu: "Bodenreform im Kloster" von Marcus Schmidt, JF 17/06

Eine Kleinstadt an der Jäglitz

Höhö - "Kyritz an der Knatter"! Er beliebt zu scherzen, wa? In dem Schwank "Pension Schöller" aus den 1920er Jahren kommt ein Provinzler von dort nach Berlin, um sich bei den Soireen der hauptstädtischen Irrenanstalten zu verlustieren. Das Stück hat wohl zur weiten Verbreitung dieser Ortsangabe geführt. - Die Kleinstadt liegt jedoch an der Jäglitz. Man wird Ihnen den Fehler dort nicht krumm nehmen, da sogar die Fremdenverkehrswerbung in der Ostprignitz mit der hübschen Alliteration arbeitet. Der Legende nach soll der Name "an der Knatter" von vielen Mühlen stammen, die es einst in Kyritz gab und deren Geklapper die Bewohner genervt haben soll.

Hans-Christof Tuchen, Berlin

 

 

Zu: "Das Lächeln, das aus dem Himmel kommt" von Paola Bernardi, JF 16/06

Ratzingers bellum iustum 2004

Bevor Papst Benedikt XVI. zur Ikone der JUNGE FREIHEIT wird, weise ich auf folgendes hin: Wie immer man die Schuld am Zweiten Weltkrieg verteilt, nach den Büchern von Post, Schultze-Rhonhof, Scheil und anderen wird man kaum noch davon ausgehen können, daß die Alliierten aus rein lauteren Motiven in den Krieg gezogen sind. Auch ihre schweren Kriegsverbrechen während und nach dem Ende des Krieges sind nicht zu bestreiten.

Anders Josef Kardinal Ratzinger in einer Rede in der Kathedrale von Caen zum sechzigsten Jahrestag der Landung in der Normandie: "Wenn irgendwo in der Geschichte, so ist hier offenkundig, daß es sich bei dem Einsatz der Alliierten um ein bellum iustum handelte", und: "Wir haben dafür zu danken, daß nicht der Gedanke der Bestrafung oder gar der Rache und der Demütigung der Unterlegenen bestimmend wurde, sondern allen ihr Recht gewährt werden sollte." (FAZ, 11. Juni 2004).

Jörn Seinsch, Gummersbach

 

 

Zu: "Mehr Intoleranz wagen" von Doris Neujahr, JF 15/06

Mit der Nazikeule erschlagen

Mehr Intoleranz zu wagen, wäre überhaupt nicht notwendig gewesen, wenn sich wenigstens einige Politiker öffentlichkeitswirksam der Entscheidung des BVerfG vom 21. Oktober 1987 angenommen hätten: "Dieses Verständnis der politischen und geschichtlichen Identität der Bundesrepublik Deutschland liegt dem Grundgesetz zugrunde. Das Festhalten an der deutschen Staatsangehörigkeit in Art. 116, Abs. 1 GG und damit der bisherigen Identität des Staatsvolkes des deutschen Staates ist Ausdruck dieses Verständnisses und der Grundentscheidung. Aus dem Wahrungsgebot folgt insbesondere die verfassungsrechtliche Pflicht, die Identität des deutschen Staatsvolkes zu erhalten ...". Wissenschaftler, die das richtig gesehen haben wie Konrad Lorenz oder Irenäus Eibl-Eibesfeldt, wurden mit der "Nazikeule" bedroht und andere damit "erschlagen".

Prof. Dr. Helmut Schröcke, Kottgeisering

 

 

Zu: "Balkanisierung der USA" von Tim König, JF 15/06

Dürften keine Träne vergießen

Als JF-Abonnent und Leser anderer national-konservativer Veröffentlichungen mußte ich mich in den vergangenen Monaten immer wieder über Artikel und Kommentare wundern, die sich mit dem Thema illegale Einwanderung und nicht gelingende Integration in den angelsächsisch-postkolonialen Staaten USA, Kanada und Australien beschäftigen.

Gerade Menschen, die sich für die Erhaltung der kulturellen Identität Deutschlands einsetzen, dürften eigentlich keine Träne vergießen über die aktuellen "Probleme" in den genannten Ländern. Die dort ansässigen autochthonen Kulturen der Indianer, der Aborigines wurden von den nicht gebetenen Gästen kurzerhand ausradiert und durch anglo-amerikanischen Einheits-"Lifestyle" ersetzt. Geführt von WASPs (White Anglo-Saxon Protestants), die sich in ihrem utilitaristisch und ökonomistisch geprägten Politik- und Lebensstil nicht einen Deut um Kultur oder Geschichte anderer scheren.

Als jemand, der die USA mehrfach bereist hat, kann ich Ihnen versichern, daß in den Gebieten, die lateinamerikanisch-katholisch und/oder indianisch geprägt sind, wie zum Beispiel Santa Fe in New Mexico, tausendmal mehr Kultur und Geschichte zu atmen ist als in einem gesichtslosen Kansas City oder Chicago oder Des Moines. Im übrigen sind ja viele der illegalen Einwanderer in den USA Nachkommen von Indianern aus Mittelamerika. Es ist schon fast absurd, daß sie den Status von Illegalen haben. Das ist ungefähr so, als ob ein Deutscher sich zu rechtfertigen hätte, daß er in Neukölln Deutsch spricht, was ja leider auch bald der Fall sein wird.

Benn Beck, Stockach

 

 

Zu: "Ihr Heuchler!" von Dieter Stein, JF 7/06

Land ohne freiheitliche Tradition

Umfassende Pressefreiheit kann es nur in einem Land freiheitlicher Tradition geben. Hier aber wirken die Prägungen fürstlicher Obrigkeitsstaaten sowie der Diktaturen des 20. Jahrhunderts und der massiven Eingriffe durch die Besatzungsmächte ab 1945 fort. Wegen des wachsenden Protestes gerade publizistischer Art an der Fortdauer des diskriminierenden Sonderstatus erleidet Deutschland zunehmende Einschränkungen von Freiheiten zugunsten einer äußerst einseitigen prowestlich-libertär-antifaschistischen, real: antinationalen Generallinie. Wo Verbote nicht möglich sind, Einschüchterung und falsche Etikettierung wenig, ja konträr wirken - erkennbar an der wachsenden Zahl dissidenter Intellektueller und Kulturschaffender -, wird geächtet und schikaniert. Ein Zeichen, daß das Deutungsmonopol und die Diskursherrschaft wankt. Man hat die Decouvrierung des Kaisers zu fürchten, der bezüglich Einwanderung, Amerikanisierung und Islamismus nackt dasteht und das Land in eine sehr ernste Krise geführt hat.

Das repressive Gebahren pseudoliberaler Medien und Institutionen zeigt alle Züge obrigkeitlicher Korrumpierung durch Macht. Ein Kernstück liberaler und demokratischer Identität, die Presse- und Meinungsfreiheit, zwecks Machterhalt zu deformieren, wenn nicht zu opfern, ist ja auch einfacher als Versäumnisse und Irrwege einzuräumen. Eine Gesellschaft, ein Staat, wo das Mittelmaß regiert, und der Muff des Konsens alles blockiert, wo der harsche Widerspruch, der - mit der Feder streitende - Nichteinverstandene nicht wenigstens geduldet wird, betreibt auf Dauer seinen eigenen Nieder- und Untergang.

Rudolf Kraffzick, Hainau


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen