© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 21/06 19. Mai 2006

Meldungen

Zahl der traditionellen Familien nimmt ab

Wiesbaden. In Deutschland gibt es immer weniger traditionelle Familien. Die Zahl der Ehepaare mit minderjährigen Kindern ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden in den westlichen Bundesländern seit 1996 um sechs Prozent auf rund 5,7 Millionen im Jahr 2004 zurückgegangen. In den östlichen Bundesländern war der Rückgang in diesem Zeitraum sechsmal so hoch. Hier ging die Zahl der traditionellen Familien mit Kindern um 36 Prozent auf rund eine Million zurück. Gleichzeitig stieg die Zahl der Lebensgemeinschaften mit Kindern und der alleinerziehenden Mütter und Väter in den westlichen Bundesländern seit 1996 um 37 Prozent auf rund 1,6 Millionen. In den östlichen Ländern betrug der Anstieg 13 Prozent auf jetzt 699.999. Seit 1996 ist die Zahl aller Ehepaare, Lebensgemeinschaften und Alleinerziehenden mit minderjährigen Kindern in Deutschland um fünf Prozent auf rund neun Millionen gesunken.

 

Kampagne gegen Familienpolitik

Köln. Als Einschnitt in die Privatsphäre hat die Mitinitiatorin der Protestkampagne "Familie sind Wir!" die Familienpolitik der Bundesregierung kritisiert. In einem Interview mit dem Deutschlandfunk anläßlich des Familientages am vergangenen Montag forderte Steuer von der Großen Koalition die Umsetzung der familienpolitischen Vorgaben des Bundesverfassungsgerichtes und Änderungen im Rentenrecht. "Eine Frau muß mindestens 27 Kinder gebären, um eine Rente in Höhe von Sozialhilfe zu bekommen", sagte Steuer. Die Familienpolitik müsse sich zudem an den Bedürfnissen der Kinder und ihrer seelischen und geistigen gesunden Entwicklung orientieren. Steuer verwies darauf, daß laut einer Studie Kinder um so mehr Schwierigkeiten in der Schule haben, je früher und je häufiger sie im Alter unter 54 Monaten fremd betreut werde. Die Initiative "Familie sind Wir!" umfaßt nach eigenen Angaben derzeit 30 Vereine in zwölf Bundesländern mit mehreren tausend Mitgliedern ( www.familie-sind-wir.de ).

 

Ärzte: Kein Geld für tote Föten

Berlin. Die Bundesärztekammer hat vor einer "verdeckten Bezahlung von Schwangerschaftsabbrüchen" durch die geplanten gesetzlichen Neuregelungen für den Umgang mit menschlichen Zellen und Geweben gewarnt. Nach einem Bericht des Focus sollen Frauen, die ihre toten Föten als Rohstoff für Behandlungsmittel zur Verfügung stellen, künftig Aufwandsentschädigungen erhalten können. Mit dem Gewebegesetz soll nach den Vorstellungen des Bundesgesundheitsministeriums der Umgang mit menschlichen Zellen und Geweben künftig dem Arzneimittelgesetz unterstellt werden.


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