© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 21/06 19. Mai 2006

Meldungen

Feldmeyer ausgezeichnet

Der Journalist Karl Feldmeyer erhält für sein Lebenswerk den renommierten Theodor-Wolff-Preis. Gebürtig in Schwaben, Jahrgang 1938, Studium der Politikwissenschaften und Geschichte, arbeitete er ab 1976 als Parlamentskorrespondent der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in Bonn und von 1999 bis zu seinem Ausscheiden 2005 in Berlin. Im heutigen Unruhestand ist er immer noch als Autor tätig, unter anderem auch für die JUNGE FREIHEIT. Überreicht wird ihm die Auszeichnung im September bei einem Festakt. Der nach dem Chefredakteur des Berliner Tageblatts, Theodor Wolff (1868-1943), benannte Preis gilt als der bedeutendste der Zeitungsbranche. (tha)

 

Stasi darf nicht aus der Debatte verschwinden

BERLIN. Florian Henckel von Donnersmarck glaubt, mit seinem Film "Das Leben der anderen" das Interesse an der Stasi-Vergangenheit gesteigert zu haben. Bisher sei nur über die Informellen Mitarbeiter (IM) gesprochen worden, sagte der Regisseur am Montag im Deutschlandradio Kultur. Er habe die hauptamtlichen Mitarbeiter mehr ins Bewußtsein rücken wollen. Das Stasi-Drama "Das Leben der anderen" war vergangenen Freitag in sieben Kategorien mit dem Deutschen Filmpreis Lola ausgezeichnet worden. Daß die ehemaligen Stasi-Mitarbeiter jetzt so selbstbewußt auftreten, liege sicher auch daran, daß die Nachfolgepartei der SED in Berlin mitregiere. "Die Stasi war nicht mehr und nicht weniger als das Schild und Schwert der Partei, sie war letztendlich Handlanger der SED", sagte der Regisseur. Pläne, die Birthler-Behörde zu verkleinern, bezeichnete Donnersmarck als falsch: "Ich glaube, daß die Arbeit der Birthler-Behörde wirklich unglaublich wichtig ist und daß wir Deutschen damit leben müssen, daß es uns vielleicht 100 Millionen Euro pro Jahr kostet, der Wahrheit ins Auge zu blicken.

 

Sudetendeutsche ehren Landeshauptmann

LINZ. Die Sudetendeutsche Landsmannschaft (SL) verleiht ihren Europäischen Karlspreis in diesem Jahr an den oberösterreichischen Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP). Begründet wurde die Entscheidung mit dem herausragenden Engagement des Länder-Regierungschefs für die Vertriebenen. Der Preis wird seit 1958 alljährlich an Persönlichkeit vergeben, die sich um die Belange der Sudetendeutschen verdient gemacht haben. Die Verleihung findet im Rahmen des Sudetendeutschen Tages in Nürnberg am Pfingstsamstag statt.

 

Brandauer erhält Corine-Hörbuchpreis

MÜNCHEN. Für seine Lesung aus den Briefen Mozarts wird der Schauspieler Klaus Maria Brandauer in diesem Jahr mit dem Corine-Hörbuchpreis ausgezeichnet. Dies gab das Kuratorium am Montag in München bekannt. Die CD "Brandauer liest Mozart" (Lübbe Audio) erschien anläßlich des 250. Geburtstags von Wolfgang Amadeus Mozart in diesem Jahr. Der nicht dotierte Corine-Preis wird 2006 in neun Kategorien vergeben. Veranstalter sind die bayerischen Verlage und Buchhandlungen sowie die bayerische Staatskanzlei; unterstützt wird der Preis von einer Reihe von Partnern aus Wirtschaft und Medien. Die Preise werden am 24. September im Münchner Prinzregententheater überreicht.

 

FAZ: Knobloch tritt Spiegels Nachfolge an

FRANKFURT/MAIN. Nachfolgerin des verstorbenen Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, wird nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung aller Voraussicht nach die bisherige Vizepräsidentin Charlotte Knobloch. Der ursprüngliche Favorit, Vizepräsident Salomon Korn, tendiere zu einem Verzicht auf eine Kandidatur, so das Blatt am Dienstag dieser Woche unter Berufung auf Zentralrats-Kreise. Offiziell habe sich Korn jedoch noch nicht entschieden. Knobloch ist Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern. Der Zeitung zufolge wollen die sieben Mitglieder des Zentralrats-Präsidiums, die den Nachfolger Spiegels aus ihrer Mitte bestimmen, Anfang Juni die Wahl abhalten.

 

Sprach-Pranger

"Work-Life-Balance"

Titel einer Broschüre des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Der Ausdruck steht für die Verzahnung von Arbeits- und Privatleben.


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