© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 21/06 19. Mai 2006

Leserbriefe

Zu: "Mit Steinen und Farbbeuteln" von Werner Becker, JF 20/06

Aus der Entfernung beobachtet

Ich habe mich nie mit Pfarerr König oder seinem Anhang gegen die Burschenschaft Normannia verbündet und habe die Demonstration gegen diese Burschenschaft weder im Vorfeld gebilligt noch unterstützt und auch nicht an ihr teilgenommen.

Richtig ist nur, daß ich die Demonstration aus einiger Entfernung beobachtete, weil ich Sorge hatte, Demonstranten könnten sich zu dem Haus meiner Burschenschaft, der "Grünen Tanne", begeben und - wie in der Vergangenheit geschehen - Parolen an die Wände sprühen. Deshalb verhandelte ich mit dem Einsatzleiter der Polizei, wie unser unter Denkmalsschutz stehendes Haus vor Übergriffen geschützt werden könne.

Aloyse E. Gmbault, Jena

 

 

Zu: "DDR-Kontinuitäten" von Matthias Bäkermann, JF 20/06

Schenk und Löwenthal nötig

Wir brauchen in Deutschland mutige standhafte Persönlichkeiten, die sich dafür stark machen, daß ein Unrechtssystem, wie es die DDR nun einmal war, weder bagatellisiert noch verharmlost wird. Wir brauchen Menschen wie Fritz Schenk und Gerhard Löwenthal, deren medienpolitisches Wirken für die Einheit Deutschlands einzigartig war und die sich für Recht und Freiheit engagierten. Heute erinnern in Deutschland Tausende Gedenkstätten an die Verbrechen aus der Nazi-Zeit, aber nur eine kleine Zahl an die brutale Diktatur der Stasi-Schergen. Schlimmer noch ist aber das große Schweigen von Politikern und Kirchenmännern. Die kommunistische Ära ist längst noch nicht aufgearbeitet! Erheben wir unsere Stimme für Menschen, die während der Stasi-Diktatur Unsägliches erleben mußten und nun wiederum Angst haben müssen, lächerlich gemacht und mit Füßen getreten zu werden. Und helfen wir denen auf die Beine, die diesbezüglich an Gedächtnisschwund leiden.

Thomas Schneider, Breitenbrunn/Erzgebirge

 

 

Zu: "Kellershohn und der braune Pumuckl" von Michaele Kreuzberg, JF 20/06

Unwissenschaftlicher Ansatz

Es ist doch immer wieder die alte Leier antifaschistisch geschädigter "Sozialforscher". Rechte Zeitungen wie die JF können so moderat und gesittet schreiben wie sie wollen, ihnen wird grundsätzlich jeder Artikel als Verschleierung "ihrer Bestrebungen zur Beseitigung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung" ausgelegt, um sie außerhalb des sogenannten "demokratischen Verfassungsbogens" zu positionieren und so vom etablierten Zeitungsmarkt fernzuhalten. Wenn DISS-Antifaschist Kellershohn unumwunden einräumt, daß die mit seinem linksideologischen Tunnelblick erspähten "gefährlichen Absichten" der JF nicht nachweisbar sind (eben weil sie nicht der Wahrheit entsprechen), zeigt das doch nur den rein ideologischen und somit unwissenschaftlichen Ansatz dieses Duisburger Instituts. Um so erstaunlicher erscheint sein gesellschaftspolitischer Einfluß auch auf sogenannte "bürgerliche" Parteien und Institutionen. Vielleicht aber liegt es daran, daß das Bürgerliche hierzulande nur noch Fassade ist. 

Bernd Sydow, Berlin

 

 

Zu: "Pankraz, K. Livingstone und der Stand der Wasseraktien", JF 20/06

In Berlin zuviel Wasser gespart

Würde Livingstone in Berlin wohnen, so sparte er pro Pinkelgang vier Cent. So viel kosten zehn Liter Wasser einschließlich Abwasser. Herr Steinbrück freut sich nur bedingt, bringt Wasser doch nur den ermäßigten Mehrwertsteuersatz. Hohe Wasserpreise haben zu der Lächerlichkeit geführt, daß die Kanalisation durchgespült werden muß, weil die Verbraucher zuviel Wasser sparen. Wäre da ein etwas geringerer Wasserpreis nicht sinnvoller?

Jens-K.Geißler, Berlin

 

 

Zu: "Mit Marktwirtschaft und Christentum" von Bernd-Thomas Ramb, JF 20/06

Verteilungsmasse am Ende

Die Sorge des Autors um ein funktionierendes Gemeinwesen ist nicht zu verkennen. Ein Sozialismus, egal welcher Färbung, geht immer bankrott. Bei uns entwuchs er aus der von der Marktwirtschaft erschaffenen Verteilungsmasse, hat aber bald sein Ende. Es wäre nicht verkehrt, mehrere vor einer Umverteilung geschützten Teilbereiche zu schaffen, wo strikt nach Leistungen bemessen wird.

Franz Harder, Leopoldshöhe

 

 

Zu: "Der Hüter des Tafelsilbers" von Peter Freitag, JF 19/06

Wie es sich für Christen geziemt

Der brandenburgische Innenminister Jörg Schönbohm hat bei der Totenehrung in Sachsenhausen so gehandelt, wie es sich für einen Christenmenschen geziemt. Die überwiegend ungerechtfertigten Angriffe auf seine Person mögen oft auch aus Neidgefühlen entstehen. Eine Persönlichkeit wie Jörg Schönbohm, der die preußischen Tugenden verkörpert und vorlebt, ist gottlob stark und gefestigt genug, unwürdiges lautes Geschrei ohne seelische Erschütterung hinzunehmen.

Gerd-Joachim Kalkowski, Hildesheim

 

Bauernopfer Jörg Schönbohm

Die einseitige linksradikale Instrumentalisierung der "Potsdamer Prügelnacht" als deutsch-nationale Verschwörung des Innenministers Jörg Schönbohm mit rechtsradikalen Kreisen der JUNGEN FREIHEIT ist an Boshaftigkeit kaum zu überbieten.

Immer wieder benutzen gescheiterte Alt-Jusos und Berufsmarxisten ähnliche Vorfälle, die leider überall in sozialen Randgruppen möglich sind und vorkommen, zu übersteigerten Schuldzuweisungen und einer Generalanklage gegen die bösen Konservativen in der BRD. Dahinter steht die begründete Hoffnung von Hoffnungsträger Hubertus Heil und Genossen, solche Vorkommnisse wahltaktisch zu ihren Gunsten auszuschlachten. Verschiedene Testwahlen unter eingebürgerten Einwanderern in der BRD belegen ein "rot-grünes" Wahlverhalten der Neu- Deutschen, die aus Dankbarkeit für ihre sozialen Wohltäter und ihre Einbürgerung mit bis zu 80 Prozent für Multikulti-Parteien stimmen!

In diesem Zusammenhang sollte sich die deutsche Mehrheitsbevölkerung langsam auf ihre schleichende Entmachtung vorbereiten, sollte sich nicht ein spätes Wunder bei der Umkehrung der deutschen Geburtenrate ereignen. Während die oben genannten 68er Straßenkämpfer jede Form einer gelenkten konservativen Familienpolitik vehement bekämpfen, unterstützen sie die gezielte Einwanderung kinderreicher Ausländerfamilien, die trotz fehlender Arbeitsplätze integriert werden sollen. 

Uwe Liebert, Bremen

 

 

Zu: "Die Karawane zieht weiter" von Kurt Zach, JF 19/06

Wo blieb die Demonstration?

Die Karawane zieht weiter, läßt aber die Deutschen am Grabenrand liegen. Dem Münchner Merkur (26. April 2006, S. 9) zufolge wurde dessen Zusteller "von einer Jugendbande brutal zusammengeschlagen", selbst als dieser "blutend am Boden lag, ließen die Täter" - unter ihnen ein Türke und ein serbisch-montenegrinischer Staatsbürger - "nicht von ihm ab". In allen anderen Münchner Blättern herrschte hernach totales Schweigen, nirgends wurde darüber berichtet. Wo blieb der Aufschrei? Wo die spontanen Demonstrationen? Wo die Blumen und Kerzen am Tatort? Warum wurde keine Fürbitte-Andacht abgehalten? Warum griff der Generalbundesanwalt nicht ein? Die Antwort kann ich nur vermuten. Das Opfer war ja nur ein Deutscher. 

Georg Wiesholler, Ottobrunn

 

 

Zu: "Kräftezehrend" von Doris Neujahr, JF 19/06

Den Kardinalfehler getroffen

Traumhaft sicher hat Doris Neujahr den Kardinalfehler von Paul Spiegel mit seiner boshaften Mißdeutung der "deutschen Leitkultur" beschrieben. Damit war ein fruchtbarer deutsch-jüdischer Dialog verschüttet. - Mit Dank für die immer vorzüglichen und zeittreffenden Artikel, die nur einer schreiben kann, der in einer Diktatur seinen Geist schärfen konnte und nicht mit dem "goldenen Zügel" der PC gekauft wurde. 

Georg K. Schmelzle, Norden/Ostfriesland

 

 

Zu: "Integration und Selbstpreisgabe" von Klaus Hornung, JF 19/06

Entnationalisierung als Ziel

Die Entnationalisierung unseres Landes dürfte noch immer das Ziel vieler Politiker unseres Landes sein, auf der Linken natürlich weit mehr, aber auch Union und FDP leiden nicht gerade unter dem Bekenntnis zur deutschen Nation. Man traut sich nicht, oder man will auch nicht. Der Bundespräsident sprach zwar von seiner Liebe zu Deutschland, aber was dieses Deutschland heute eigentlich noch ist, wird allseits umgangen oder ausgespart. Wer soll sich dann wohin integrieren? Doch wohl nicht in ein Deutschland, das es eigentlich für viele nicht oder so nicht gibt. Mit einer faschistoid erscheinenden Political Correctness werden Meinungen vereinheitlicht oder auf einen Nenner gebracht. Wer nicht ihrem Tenor folgt, ist ein Konservativer, Rechter, Rechtsradikaler, Rechtsextremist und natürlich Rassist und Ausländerfeind. So einfach ist das heute.

Dieter Pfeiffer, St. Paul/Österreich

 

 

Zu: "Ungehalten" von Anni Mursula, JF 19/06

Ein gedämpfter Theaterdonner

Die Antwort auf die empört-rhetorische Frage der Berichterstatterin, was die Bundesrepublik und ihre Beamten eigentlich von ihrem Volk halten, ist schlicht: Nichts. Warum auch anders? Das Volk verharrt in Lethargie und läßt sich seit Jahrzehnten belügen, entmündigen, enteignen, verarmen, entdemokratisieren, überfremden, entstaatlichen, seiner Souveränität berauben und schließlich abschaffen. Ein bißchen gedämpfter Theaterdonner wird als Meinungsfreiheitskulisse geduldet und kann jederzeit mit einem Keulenschlag aus der politisch korrekten Kiste beendet werden. Zwar gibt es immer weniger panem, dafür desto mehr regierungsgesteuerte circenses. 

Eberhard Koenig, Baiern

 

 

Zur Meldung: "Berliner CDU wirbt mit SED-Parole", JF 19/06

Den "Zauberlehrling" lesen!

Dieser Vorfall zeigt ganz deutlich, in was für einer Verfassung sich gerade die Berliner CDU befindet. Herr Pflüger sollte sich mal den "Zauberlerling" etwas genauer durchlesen! 

Michael Scholz, Koßdorf

 

 

Zu: "Ein Volk schafft sich ab" von Jörn Brauns, JF 19/06

Nagel auf den Kopf getroffen

Brauns hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Die gesamte deutsche Deutungselite weiß um die verfahrene Situation und hat nicht den Mut zu der wirklich notwendigen Umkehr. Der erste Schritt wäre ohne Zweifel die Selbstannahme. Ich habe Brauns an der Universität der Bundeswehr München erlebt, wo er viele Seminare mit dem von ihm verehrten jüdischen Religionsphilosophen Pinchas Lapide initiierte, um den jungen Menschen die entsprechenden Wertvorstellungen und Vorbilder für eine solche notwendige Selbstidentifikation aufzuzeigen. 

Hans Meyer, Berlin

 

Betrachtungen nicht erwünscht

Seit Jahrzehnten kenne ich Herrn Brauns von seinen Vorträgen bei der Hanns-Seidel-Stiftung her, für sein unerschrockenes Eintreten für das ungeborene Leben und für seine sicherheitspolitische Analyse hinsichtlich der Veränderung Deutschlands in ein muslimisches Gebilde. Es scheint nicht nur mir so, als sei diese Betrachtungsweise in der CSU und der ihr nahestehenden Stiftung nicht mehr erwünscht, von der evangelischen Landeskirche ganz zu schweigen. 

Andreas von Steun, München

 

 

Zu: "Der Gegenschlag" von Doris Neujahr, JF 18/06

Nur Minderheit noch realistisch

Vielen Dank für Ihre die realistische Einschätzung über den Vorfall am Ostermontag in Potsdam! Leider gibt es bei den anderen Zeitungen gar keine oder nur eine Minderheit von Redakteuren, die noch realistisch berichten. 

Alfred Müller, per E-Post

 

 

Zu: "Anleitung zur Elchjagd" von Paul Rosen, JF 18/06

Zu wenig deutsche (!) Kinder

So sehr Herrn Rosen in der Sache beizupflichten ist, so wenig trifft er im Ausdruck den Kern des Problems: "Selbst die SPD leugnet nicht mehr, daß in Deutschland zu wenig Kinder geboren werden". Tatsächlich aber werden nicht zu wenige Kinder in Deutschland, sondern zu wenige deutsche Kinder geboren. Das ist ein entscheidender Unterschied.

Franz Mayer, Berlin

 

 

Zu: "Fluch der bösen Tat" von Thorsten Hinz, JF 17/06

Maxime: Soviel Recht wie Macht

"Jeder hat soviel Recht wie er Macht hat", diese Maxime gilt nach wie vor. Wer Unrecht verhindern will, muß eine entsprechende Basis hinter sich haben. Auf die Justiz ist, wie die Vorgänge zeigten, kein Verlaß. Ein natürlicher Verbündeter wären die Vertriebenen, wenn ihnen laut und deutlich Solidarität bekundet worden wäre. Hier begann der Sündenfall. Die Wiedervereinigung mit Mitteldeutschland sei nur um den Preis der Anerkennung der bestehenden Grenzen zu haben gewesen, hieß es. Das dürfte sogar stimmen. Damit hatte die Bundesregierung die Verpflichtung übernommen, die Opfer wenigstens einigermaßen angemessen zu entschädigen. 

Bernhard Kaiser, Halle/Westfalen

 

 

Zu: "Eine Generation in der Warteschleife" von Ronald Gläser, JF 17/06

Kinder statt Akademiker?

Die "Generation P" gibt es im Grunde schon seit mehr als zwanzig Jahren. Sie ist das Resultat einer unsinnigen, letztlich auf Willy Brandt zurückgehenden, Bildungspolitik, die dem fatalen Irrtum unterlag, bei einer Erhöhung der Akademikerzahlen wären automatisch auch die entsprechenden Stellen vorhanden. Die Überproduktion von Akademikern, vor der schon der ehemalige Ministerpräsident von Baden-Württemberg Filbinger gewarnt hatte, ist der eigentliche Grund für die Abwanderung von hochqualifizierten Arbeitskräften ins Ausland, die starke Bürokratisierung und Ineffizienz des heutigen Forschungsbetriebs und für die Misere der Hauptschule; bei insgesamt fehlenden Stellen verdrängt der Akademiker den Abiturienten, der Abiturient den Realschüler und dieser wiederum den Hauptschüler am Arbeitsmarkt.

Nichts verdeutlicht besser, daß sich die Bundesrepublik mit ihrer aufgeblähten Universitätslandschaft hoffnungslos übernommen hat, als der krampfhafte Versuch, nunmehr sogenannte "Elite"-Universitäten einrichten zu wollen. Eine Reduzierung der universitären Kapazitäten um mindestens ein Viertel verbunden mit der nüchternen Erkenntnis, daß die Arbeit einer Hausfrau, die sich um ihre Kinder kümmert, dann doch wichtiger ist als z.B. die Gutachten der sogenannten Wirtschaftsweisen etc. wäre der richtige Weg. 

Dr. Martin Knigge, Rotenburg/Wümme

 

 

Zu: "Religiös gemäßigte Zone" von Marcus Schmidt, JF 15/06

Erneuerung der Volkskirche

Als Lutheraner freut es mich, auch in der JF festzustellen, daß der EKD-Vorsitzende Bischof Huber anscheinend langsam ins Grübeln kommt. Mit über 35 Jahren Liberalismus und Modernismus haben die unseligen '68er die "Volkskirche" an den Rand der Katastrophe gebracht. Man hat den Heiligen Geist aus den Kirchen geworfen und einen falsch verstandenen Humanismus sowie die Toleranz zur Ersatzreligion erkoren. Dadurch hat man sich in das Glied anderer Religionen gestellt, als gleiche unter gleichen. Nicht nur Luther und die Reformation wurde verraten, auch der christliche Glaube. Das Gebot der Stunde kann nur lauten, sich hinter die Bekenntnisbewegungen zu stellen, sie zu unterstützen und damit die Volkskirche zu retten, die ein Teil unserer deutschen Kultur ist. Man sollte als konservativer Christ versuchen, in die Gemeindevorstände zu kommen, dort Verantwortung zu übernehmen und den Liberalen eben nicht mehr das Feld zu überlassen! Wir können den Umschwung und die Entfernung der zerstörerischen Elemente unseres Glaubens und unseres Bekenntnisses nur von unten her schaffen.

Juergen Eckmann, Ingolstadt


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