© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 28/06 07. Juli 2006

Zitate

"Sollte es nicht mit der Zeit möglich werden, auch im Blick auf die NS-Vergangenheit zu differenzieren? Zu verurteilen, was zu verurteilen, aber auch zu verstehen, was zu verstehen ist? Das scheint mir jedenfalls der bessere, angemessene Umgang zu sein als die ängstliche Betroffenheit."

Christian Meier, Historiker, im Politischen Feuilleton des Deutschlandradios am 27. Juni

 

 

"Aus Angst vor einer, wie sie sagen, 'strukturellen linken Mehrheit im Land' scheuen die Bürgerlichen das Risiko und sehen sich alle ordnungspolitischen Verirrungen nach. Die Linke rückt nach links, die Union rückt hinterher."

Roger Köppel, Chefredakteur, in der "Welt" vom 27. Juni

 

 

"Homosexualität, alternative Lebensgemeinschaften sind gesellschaftliche Tatsachen, deren Anerkennung Konservative davon abhängig machen sollten, wie weit sie vom Rand in die Mitte der Gesellschaft gerückt sind; ihre Förderung und Propagierung können sie getrost anderen überlassen."

Alexander Gauland, Publizist, im "Rheinischen Merkur" 26/06

 

 

"Die Sanierung der vergangenen Jahre hatte den Begleiteffekt, daß vor lauter Entlassungen und Einkommenskürzung das Geld zum Konsumieren fehlte. Man muß als Regierung schon relativ verirrt sein, um in so einer Lage auch noch einen Rekord im Konsumsteuererhöhen aufzustellen - als Pendant zu einer womöglich nur bedingt Wunder wirkenden Nochmalsenkung von Lohn(neben)kosten."

Thomas Fricke in der "Financial Times Deutschland" vom 30. Juni

 

 

"Es ist dieselbe Strategie, die Diktaturen in Lateinamerika und Osteuropa angewandt haben. Sie lautet: In Zeiten, in denen die nationale Sicherheit in Gefahr ist, dürfen Menschenrechte beiseite geschoben werden. Heute wird diese Strategie das erste Mal in der Geschichte der Menschenrechte von westlichen demokratischen Staaten, von den Vorreitern der Menschenrechte, angewandt."

Irene Khan, Amnesty International-Generalsekretärin, in der Zürcher "Weltwoche" 26/06

 

 

"Im akademischen Leben wurde Populärkultur lange nicht akzeptiert. In den Achtzigern ist es dann sexy geworden, über bestimmte Alltagsphänomene zu forschen. Aber Massenkulturen im Sport werden immer noch nicht anerkannt, obwohl sie so viele Menschen bewegen."

Andrei Markovits, US-Sozialwissenschaftler, im Fußballmagazin "Rund" 7/06

 

 

"Wenn die Journalisten sich zur Kaste formieren, wenn die Medienwelt eine in sich geschlossene Welt wird, wenn die journalistischen Chefs und ihre Ideologen sich informell immer stärker vernetzen, dann kommt jemand zu kurz: der Bürger! Und damit die lebendige Demokratie."

Frank A. Meyer, Journalist des Schweizer Ringier-Verlages, im "Handelsblatt" vom 27. Juni


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