© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 28/06 07. Juli 2006

Meldungen

Parteien ziehen junge Mitglieder an

Berlin. Alle im Bundestag vertretenen Parteien verzeichnen eine leichte Zunahme junger Mitglieder. "Der Rückgang des Anteils jüngerer Mitglieder scheint für die beiden Großparteien endgültig gestoppt zu sein", schreibt der Berliner Politikwissenschaftler Oskar Niedermayer in der aktuellen Zeitschrift für Parlamentsfragen. Die bis 29jährigen machten jetzt sowohl in der SPD als auch in der CDU einen Anteil von 5,6 Prozent aus, heißt es in einem Zeitungsbericht. Die FDP konnte nach zweijährigen Mitgliederverlusten im vergangenen Jahr erstmals wieder neue Mitglieder gewinnen. Auch bei ihnen seien immer mehr Jüngere dabei, denn jedes achte FDP-Mitglied sei unter dreißig Jahre alt, heißt es. Dennoch seien junge Menschen in den Parteien weiterhin "deutlich unterrepräsentiert".

 

Protestanten streiten über Moslem-Mission

Karlsruhe. Für Streit sorgt ein von prominenten Protestanten unterstützter "Appell aus Baden". Evangelikale Repräsentanten üben heftige Kritik an dem Papier, in dem die Weltreligionen zum gemeinsamen Eintreten für ein friedlicheres und gerechteres Zusammenleben aufgerufen werden. Auf Kritik stößt nach Angaben der Evangelischen Nachrichtenagentur idea insbesondere die Forderung, beim christlich-islamischen Gespräch "unmißverständlich" auf Alleinvertretungsansprüche und Missionierungsversuche zu verzichten. Die Kirchen sollten "in ökumenischem Geist religions-übergreifende Gemeinsamkeiten suchen und Modelle gegen Gewalt und für partnerschaftliches Zusammenleben über die bisherigen Grenzen und Gegensätze hinweg entwickeln". Hinter dem Appell stehen unter anderen Altbundespräsident Richard von Weizsäcker (CDU) und der frühere Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Reinhard Höppner (SPD).

 

Dienstunfähiger Lehrer darf im Ausland lehren

GIEßEN. Das Verwaltungsgericht Gießen hat einem 54jährigen Lehrer aus Hessen recht gegeben, der gegen die Kürzung seiner Pension auf zwanzig Prozent klagte, weil er nach seiner Frühpensionierung im Jahre 1998 im schweizerischen Bern eine Vollzeitstelle an der dortigen "Wirtschafts- und Kaderschule" wahrnahm. Das Urteil fiel aufgrund eines Gutachtens, das dem Mann bescheinigte, seine psychische Erkrankung resultiere einzig aus den Erfahrungen an hessischen Schulen, sagte Gerichtssprecherin Sabine Dörr. Das zuständige Schulamt in Weilburg hat beim angekündigten Berufungsverfahren vor dem Verwaltungsgerichtshof in Kassel die Unterstützung des hessischen Kultusministeriums, wie deren Sprecher Christian Goergen mitteilte: "Es kann doch nicht sein, daß jemand hier wegen Berufsunfähigkeit seine Pension bekommt und dann in einem anderen Land im selben Beruf tätig ist." Falls der Lehrer auch in der nächsten Instanz obsiegt, kann er trotz seines Schweizer Gehaltes von über 8.000 Euro auf stattliche Pensionsnachzahlungen hoffen.


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