© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 31-32/06 28. Juli / 04. August 2006

Meldungen

Mutterschaft ist der "lebenswichtigste Beruf"

ROTHENFELS. Nur mit verstärkten Anstrengungen gegen den Geburtenschwund kann Deutschland seine existentielle Krise überwinden. Davon sind Referenten und Teilnehmer der Jahrestagung des Vereins "Verantwortung für die Familie" überzeugt, die vom 14. bis 16. Juli auf Burg Rothenfels bei Würzburg stattfand. Ihrer Ansicht nach ist vergessen worden, "daß Mutterschaft der unaufgebbarste und lebenswichtigste Beruf" ist. In einer "Rothenfelser Erklärung" fordern die Tagungsbesucher Maßnahmen zur Unterstützung der Familien und besseren Wertschätzung von Müttern. So sollten Frauen, die ihre Kinder selbst betreuen, denselben Betrag direkt erhalten, den der Staat für eine Fremdbetreuung der Kinder aufwenden würde, oder einen entsprechenden Steuervorteil bekommen. Außerdem müsse ihnen ein angemessener Rentenanspruch gewährt werden. Eine besondere Förderung verdienten Familien mit mehr als zwei Kindern. Der Kinderfreibetrag von derzeit maximal 5.808 Euro müsse auf 8.000 Euro je Kind angehoben werden. Kindergeld soll weiterhin bis zum 27. Lebensjahr gezahlt werden anstatt nur noch bis zum 25. Lebensjahr. Der Erklärung zufolge gibt es in der jungen Generation eine große Bereitschaft zur Familiengründung. Damit dieser für die Gesellschaft lebenserhaltende Wunsch auch verwirklicht werde, müsse es bessere Rahmenbedingungen geben. Der Verein "Verantwortung für die Familie" ging aus dem 1978 gegründeten Freundeskreis der Kinder- und Jugendpsychotherapeutin Christa Meves hervor. Frau Meves zufolge können gesellschaftliche Fehlentwicklungen nur durch eine "christliche Kulturrevolution" korrigiert werden. Zahlreiche christliche Familien und Verbände bildeten eine "leistungsfähige Elite", die Hoffnung auf eine bessere Zukunft mache. Christa Meves, Autorin von mehr als hundert Büchern, war in den 1980er Jahren Mitglied der EKD-Synode. 1987 trat sie zur katholischen Kirche über, weil diese in wesentlichen ethischen Fragen "einen klareren biblischen Kurs" als die evangelische Kirche verfolge. (idea)

 

Lebensschutz: Demo für ungeborene Kinder

NÜRNBERG. Mit einem Schweigemarsch durch Nürnberg haben etwa 100 Christen für das Lebensrecht Ungeborener demonstriert. Auf Plakaten protestierten sie dagegen, daß jährlich rund 300.000 Kinder im Mutterleib getötet werden. Bei einer Kundgebung vor der Lorenzkirche forderten sie ein Ende des Abtreibungsunrechts. Veranstalter des Schweigemarschs am 15. Juli war der Aktionskreis "Weißer Friede", in dem sich mehre christliche Gruppen für einen besseren Lebensschutz einsetzen. Der Vorsitzende des Arbeitskreises, Pastor Hansjürgen Kitzinger, kritisierte, daß sich Nürnberg "Stadt der Menschenrechte" nenne und dennoch das Töten von wehrlosen, unschuldigen Kindern im Mutterleib zulasse. Durch Abtreibungen verliere Deutschland in eineinhalb Jahren so viele Menschen, wie Nürnberg Einwohner habe. (idea)


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