© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 35/06 25. August 2006

Meldungen

Ägyptische Politiker attackieren Israel

KAIRO. Der linksnationale ägyptische Oppositionspolitiker Hamdin Sabahy hat die Beseitigung des Staates Israel gefordert. Der libanesische Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah sei ein Vorbild für die gesamte arabische Nation, schrieb Sabahy in einem letzten Montag in der Kairoer Wochenzeitung Karama veröffentlichten Leitartikel unter dem Titel "Sich Israel vom Hals schaffen". Das Ergebnis von Nasrallahs "Sieg" müsse es sein, der arabischen Nation neuen Mut und ein "edles, einfaches, aber gleichzeitig schwieriges Ziel zu geben, nämlich Israel loszuwerden", forderte der panarabisch-nasseristische Parlamentsabgeordnete. Der Vorsitzende des außenpolitischen Ausschusses des ägyptischen Parlaments, Mustafa al-Fiqi, hat Israel in der Zeitung Al-Hayat beschuldigt, "erster Pate des internationalen Terrorismus" zu sein. "Was jetzt im Libanon geschehen ist, ruft uns die Nazi-Praktiken in Erinnerung und erzeugt den Haß kommender arabischer Generationen auf dieses aggressive Land Israel", so der Politiker der regierenden NDP von Präsident Hosni Mubarak.

 

Nur noch 35 Prozent unterstützen Irak-Krieg

WASHINGTON. Nur noch 35 Prozent der US-Bürger unterstützen den Irak-Krieg. Mit 61 Prozent habe die Ablehnung der Irak-Politik von Präsident George W. Bush einen neuen Höhepunkt erreicht, berichtete der Sender CNN letzten Montag unter Berufung auf eine aktuelle Umfrage. Dennoch sehe immer noch eine Mehrheit von 51 Prozent in Bush einen "starken Führer". 57 Prozent lehnten aber die Politik des Republikaners ab. Bei den US-Demokraten wächst indes der Druck auf Senator Joe Lieberman, der den Irak-Krieg vehement befürwortet. Eine Gruppe vom linken Parteiflügel beantragte letzten Montag den Parteiausschluß. Lieberman will als Unabhängiger zur Senatswahl im November antreten.

 

Gute Chancen für Sozialistin Royal

PARIS. Drei Monate vor der Wahl des offiziellen Präsidentschaftskandidaten der Sozialisten (PS) am 16. und 23. November liegt Ex-Familienministerin Ségolène Royal mit klarem Abstand in Führung. 54 Prozent der vom Institut CSA befragten Franzosen würden die derzeitige Präsidentin der Atlantik-Region Poitou-Charentes im Frühjahr 2007 gerne als Kandidatin sehen - das sind zwölf Prozent mehr als Ende Juni. Mit 23 Prozent weit abgeschlagen liegt Ex-Wirtschaftsminister Dominique Strauss-Kahn auf Rang zwei, gefolgt von Ex-Premier Lionel Jospin mit 20 Prozent. Royal wäre die einzige PS-Politikerin, die den mutmaßlichen bürgerlichen Herausforderer, Innenminister Nikolas Sarkozy, schlagen könnte: In einer Stichwahl würde sie ihn derzeit klar mit 55 zu 42 Prozent besiegen. Das ergab eine Erhebung des IFOP-Instituts.

 

Mexiko: Neuer Streit um Gouverneurswahl

MEXIKO-STADT. Nach dem noch nicht entschiedenen Streit um den Ausgang der Präsidentschaftswahl vom 2. Juli (JF 29/06) könnte sich nun auch der knappe Ausgang der Gouverneurswahl in dem südlichen Bundesstaat Chiapas zu einer politischen Krise ausweiten. Der unterlegene Kandidat der ehemaligen Einheitspartei PRI, José Antonio Aguilar Bodegas, kündigte letzten Montag an, daß er die Wahl anfechten wolle, falls er nicht zum Sieger erklärt werde. Nach Auszählung von 94 Prozent der Stimmen führte der Kandidat Juan José Sabines Guerrero vom Linksbündnis PRD-PT-Convergencia mit 48,39 Prozent vor Aguilar mit 48,17 Prozent. Der Abstand betrug nur 2.405 Stimmen. Aguilar wurde von der liberal-konservativen PAN unterstützt. Bei der Präsidentschaftswahl liegt Felipe Calderón Hinojosa (PAN) knapp vor Andrés Manuel López Obrador (PRD).


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