Internet-Tagebücher: Irans Präsident macht mit
Mahmud bloggt
Frank Liebermann

Viele Menschen können tolle Geschichten aus ihrer Jugend erzählen. So gab es in meiner Jugend nur drei Fernsehprogramme - in Schwarz-weiß. Zur Disko mußten wir zwölf Kilometer mit dem Fahrrad fahren. Solche Erkenntnisse müssen natürlich den Mitmenschen mitgeteilt werden.

Nur, was machen diejenigen, deren Artikel nicht in der Zeitung veröffentlicht werden? Richtig, sie führen ein Blog, also ein Internettagebuch. Diese Gemeinde ist nun um einen prominenten Schreiber reicher. Der iranische Staatschef Mahmud Ahmadinedschad hat jetzt auch ein eigenes Blog - www.ahmadinejad.ir .

Hier schreibt er über seine arme Jugend und daß er den Schah schon früher nicht leiden konnte. Aber auch persönliche Heldentaten weiß er zu berichten. Trotz Nasenbluten kam er beim Uni-Eignungstest auf Platz 132, unter 400.000 Bewerbern. Damit nicht genug. Von den Lesern will der Staatslenker wissen, ob die USA und Israel im Libanon einen Weltkrieg vom Zaune brechen. Die Leser können mit Ja oder Nein abstimmen. Wenn das mal nicht demokratisch ist!