© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 36/06 01. September 2006

Zitate

"Wir verbieten uns ein angemessenes Feindbild, weil wir moralisch gut sind. Es gibt die gute islamische Religion und eine kleine Minderheit von verführten Jugendlichen, die man durch Verständnis und Sozialpolitik von ihrem Irrweg abbringen kann. Das ist naiv. Die Dschihadisten haben den westlichen Gesellschaften den Krieg erklärt. Sie sind tatsächlich Feinde."

Wolfgang Sofsky, Soziologe, in der "Süddeutschen Zeitung" vom 24. August

 

 

"Was Anarchisten, Kommunisten, Nazis und Islamisten verbindet, ist die Leidenschaft für das Absolute. Pragmatismus wird verhöhnt, Gewalt und ein Leben in der Utopie oder im Jenseits werden gepriesen. Mit solchen Leuten kann man nicht reden. Keine Lohnerhöhung lindert ihren Zorn, keine Gruppentherapie beseitigt den Haß."

Markus Somm in der Zürcher "Weltwoche" 33/06

 

 

"Dann aber gibt es türkische Jungmänner, arbeitslos, ohne Schulabschluß, ohne Manieren, zu deren Vokabular solche Schimpfwörter wie 'Scheiß-Bulle' oder gleich 'Scheiß-Deutscher' gehören. Daß sich zwischen ihnen und der Polizei nicht unbedingt ein herzliches Verhältnis entwickelt hat, sollte nicht überraschen."

Klaus Bölling, Ex-Regierungssprecher, am 18. August im Politischen Feuilleton des Deutschlandradios

 

 

"Nachdem die Raucher, die Kiffer und die Transsexuellen ihre parlamentarischen Fürsprecher gefunden haben, drängt sich die Frage auf, wer sich der Säufer, der Veganer und der Besitzer von Kampfhunden annimmt. Schließlich besteht die Gesellschaft insgesamt aus lauter Minderheiten, die allesamt auf Gleichstellung warten, mit wem auch immer. Für entschlossene Gleichstellungspolitiker öffnet sich da ein weites Feld."

Konrad Adam, Publizist, in der "Welt" vom 21. August

 

 

"Die Litanei von der Notwendigkeit einer gemeinsamen US-europäischen Strategie muß ein Ende finden. Es muß ein offener Bruch mit der amerikanischen Weltpolitik vollzogen werden. Denn die führt, auch in ihrer von Europa leicht gebremsten Version, nur in die Katastrophe. Der Libanon ist bloß das jüngste Beispiel."

Georg Hoffmann-Ostenhof im Wiener Magazin "Profil" 34/06

 

 

"60 Jahre nach Kriegsende sollten wir frei genug sein, ein Kunstwerk für sich und nicht nach seiner angeblichen Nähe zum Nationalsozialismus zu beurteilen. Über den Charakter des Menschen Breker ist damit sowenig gesagt, wie die Mutter Courage oder Gründgens' Mephisto ihre Schöpfer zu moralischen Leitfiguren machen."

Alexander Gauland, Publizist, im "Tagesspiegel" vom 28. August

 

 

"Es gehört zu den wichtigen Funktionen des neoliberalen Diskurses, jegliches geschichtliches Bewußtsein auszulöschen."

Lothar Peter, Soziologieprofessor in Bremen, in der Zeitschrift "Konkret" 9/06


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