© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 38/06 15. September 2006

Meldungen

Nicht den Zeitgeist zum Programm erheben

HEILIGENSTADT. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, Manfred Grund, hat in einem Papier zur Lage der CDU eine Besinnung auf die christlichen Wurzeln verlangt. "Parteien, die den Zeitgeist zum Programm erheben, stehen bald ohne Mitglieder und ohne Wähler da", warnt der thüringische CDU-Politiker. "Es ist einfach zu wenig, nur den Rückzug des Staates zu predigen, ohne zu sagen, wie die Aufgaben, die der Staat nicht mehr schaffen kann oder tragen soll, statt dessen gelöst werden sollen." Es gehe darum, "auch unter den Zwängen der Globalisierung einen handlungsfähigen Staat vorzuhalten". Bis vor wenigen Jahren habe noch der Satz gegolten: "Wenn es der Wirtschaft gutgeht, geht es auch den Beschäftigten gut." Doch heute gingen "Rekordgewinne einher mit Arbeitsplatzabbau. Entlassungsankündigungen bedeuten Kurssteigerungen", schreibt Grund. "Während die Gier der Börse unermeßlich wird, bleibt dem kleinen Mann nur noch der Geiz. Geiz und Gier legen die Axt an die soziale Marktwirtschaft", so Grund. "Kapitalismus wirkt nicht automatisch Gutes, er kann und muß vor sich selbst geschützt werden." Leistung müsse sich für "Unternehmer und Unternehmen, wie für die Beschäftigten, lohnen". Das Papier findet sich im Internet unter: www.manfredgrund.de/605.0.html 

 

Deutsche Büromieten im EU-Vergleich niedrig

BONN. London ist mit großem Abstand die Stadt mit den höchsten Büromieten innerhalb der EU. Ein Quadratmeter Büroraum im Zentrum der britischen Börsenmetropole kostet monatlich im Schnitt umgerechnet 78 Euro. Für Spitzenobjekte werden 123 Euro fällig. Das ergab eine Studie von IVG Immobilien. Auch in Paris (33 Euro) und Rom (32 Euro) sind zentral gelegene Büros sehr teuer. Deutsche Städte sind dagegen relativ günstig. In Frankfurt kosten die besten Adressen zwar auch 33 Euro je Quadratmeter, im Mittel sind es allerdings nur 13 Euro. München ist mit durchschnittlich 15 Euro deutscher Spitzenreiter und liegt damit auf dem Niveau von Prag. Berlin, Düsseldorf und Hamburg sind mit je zwölf Euro sogar billiger als Warschau.

 

Ex- und Importverbot für Robbenprodukte

BRÜSSEL. Das EU-Parlament hat mit einer schriftlichen Erklärung die EU-Kommission aufgefordert, eine Verordnung für ein Verbot von Import, Export und Verkauf von Produkten der Sattelrobben und Klappmützen zu entwerfen. Beide Robbenarten leben im Winter in kanadischen Küstengewässern. Laut Internationalem Tierschutz-Fonds (IFAW) sind den letzten vier Jahren allein 1,5 Millionen Sattelrobben für kommerzielle Zwecke getötet worden. "Der Beschluß des Europaparlaments ist ein klares Nein zum wehrlosen Abschlachten der Robben in Kanada", erklärte der deutsche IFWA-Chef Ralf Sonntag. "Europa ist sich seiner globalen Verantwortung für Umweltschutz und das Wohlergehen seiner Tiere bewußt. Wehrlose Tiere zu erschlagen, ist barbarisch und hat nichts mit Jagd zu tun", erläuterte der CDU-EU-Abgeordnete Karl-Heinz Florenz, einer der Initiatoren. Die Erklärung des EU-Parlaments nimmt die Eskimos (Inuit) ausdrücklich aus. Sie seien an der kommerziellen Jagd nicht beteiligt.

 

Zahl der Woche

Im Schnitt 375 Euro gaben die privaten Haushalte in Deutschland im Jahr 2004 für Bücher, Zeitungen und Zeitschriften aus. Nur neun Prozent dieses Betrages (33 Euro) investierten sie in den Kauf von Fachlektüre - 26 Euro davon für Fachbücher und sieben Euro für Fachzeitschriften.

(Quelle: Statistisches Bundesamt)


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