© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 41/06 06. Oktober 2006

Bis zum letzten Mann:
Unter kaiserlicher Flagge
Christoph Martinkat

Die "Sydney" hat den feindlichen Kreuzer bereits kampfunfähig geschossen. Kapitän von Müller entschließt sich, von North-Keeling-Island aus einen Landungszug zu starten, bevor er das Schiff auf ein Korallenriff setzt. Die 50 Matrosen des Landungszugs machen sich unter der Führung des ersten Offiziers, Kapitänleutnant von Mücke, auf einen abenteuerlichen Weg zurück in die Heimat. Sie überqueren den Indischen Ozean, die Berge Jemens, die Wüste Arabiens und in Frachtseglern das Rote Meer, das von Kriegsschiffen der Alliierten blockiert wird.

Völlig erschöpft erreichen sie Pfingsten 1915 Konstantinopel. Die Matrosen haben nicht nur Typhus, Ruhr und Gelbfieber überlebt, sondern auch den Überfall des Königs der Beduinen. Ihr Schicksal verbreitet sich wie ein Lauffeuer, die Geschichte um die "Emden" wird zur Legende.

Unter dem Titel "Die Karawane der Matrosen", Teil 1 des 2teiligen Doku-Dramas "Unter kaiserlicher Flagge" (Sa., 7. und 14. Oktober, jew. 20.40 Uhr, Arte), hat Autor Jürgen Stumpfhaus den spektakulären Landungszug der "Emden" fürs Fernsehen aufbereitet. Er greift dabei auf historisches Bild- und Filmmaterial zurück und kombiniert es mit nachgestellten Szenen. Die Szenen an Bord wurden auf dem Revolutionskreuzer "Aurora" in St. Petersburg gedreht. Das Ende der "Emden" stellte man nach Bildern der "Todesfahrt der Emden" nach, einer australisch-deutschen Koproduktion von 1926. Der Einzug der Matrosen in Konstantinopel wiederum wird von historischen deutschen und türkischen Wochenschauen illustriert.


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