© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 42/06 13. Oktober 2006

Meldungen

Delmenhorst: Stadtrat stimmt Hotelkauf zu

Delmenhorst. Der Stadtrat von Delmenhorst hat dem Kauf des von dem Anwalt Jürgen Rieger umworbenen "Hotel am Stadtpark" grundsätzlich zugestimmt. Mit dem Beschluß will die Stadt verhindern, daß der vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestufte Rieger das Gebäude erwerben kann (JF 35/06). Auf einer Sondersitzung beschloß der Stadtrat in der vergangenen Woche bei einer Gegenstimme, das Hotel für einen Kaufpreis von bis zu drei Millionen Euro einschließlich der bisher eingegangenen Spenden von rund 920.000 Euro dem Hotelier Günter Mergel abzukaufen. Dieser Betrag erhöht sich nach Angaben der Stadt durch bislang nicht näher bezifferte "Neben- und Folgekosten". Mergel hatte zuvor seine Bereitschaft erklärt, das Hotel für drei Millionen Euro an die Stadt zu verkaufen. Er stehe aber auch weiterhin in Kontakt mit Rieger. Die Stadt, die im Laufe der Woche die Verhandlungen aufnehmen wollte, rechnet nicht mit einem schnellen Vertragsabschluß. Ein eigens eingerichteter "Projektbeirat" soll nun ein Nutzungskonzept für das Gebäude erarbeiten.

 

Marquardt kehrt in den Bundestag zurück

Berlin. Die ehemalige PDS-Bundestagsabgeordnete Angela Marquardt arbeitet künftig im Parlamentsbüro der SPD-Bundestagsabgeordneten Andrea Nahles. Marquardt, die als Abgeordnete Kontakte zu gewalttätigen Linksextremisten pflegte und unter anderem in einem Interview den 1994 von Linksextremisten verübten Anschlag auf die Druckerei der JUNGEN FREIHEIT in Weimar gebilligt hatte, betreut künftig in dem Büro Nahles' ein Projekt gegen Rechtsextremismus. Die 35 Jahre alte Marquardt saß von 1998 bis 2002 im Bundestag und war zudem stellvertretende Parteivorsitzende, 2003 trat sie aus der PDS aus. Zur Begründung sagte Marquardt damals, die Partei sei nicht erneuerungsfähig.

 

Stralsund: Diebe stehlen Gedenktafeln

Stralsund. Unbekannte Täter haben in der vergangenen Woche in Stralsund eine Gedenkstätte für Gefallene des Zweiten Weltkrieges schwer beschädigt. Nach Angaben der Polizei wurden dabei auf einem Friedhof 40 Kupfertafeln abmontiert, die auf den Grabplatten befestigt waren und die Namen und Lebensdaten der Verstorbenen trugen. Die Polizei, die davon ausgeht, daß es sich um die Tat von Kupferdieben handelt, ermittelt wegen Störung der Totenruhe und besonders schweren Diebstahls. Sie hat Schrotthändler davor gewarnt, die Platten anzukaufen. Hinweise darauf, daß es sich um einen gezielten Anschlag von Linksextremisten auf die Kriegsgräber handelt, gibt es bislang nicht. Die Gedenkstätte war 1998 von der Stadt zusammen mit dem Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge eingerichtet worden.


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