© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 45/06 03. November 2006

Schlagseite
Politische Korrektheit: Die staatliche Rundfunk- und Fernsehanstalt BBC ist weit entfernt von neutraler Berichterstattung
Catherine Owerman

Seit Jahr und Tag ärgern sich konservative Briten über die linke Schlagseite der BBC. Die staatliche Fernseh- und Rundfunkanstalt ist bekannt für ihre penetrante Volkspädagogik der "Political Correctness". Zahlreiche "Dokus" und "Soaps" berichten wohlwollend aus dem multikulturellen, feministischen und homosexuellen Milieu.

Nun hat eine interne Untersuchung der BBC die alten Vorwürfe einer mangelnden Neutralität in gesellschaftspolitischen Fragen bestätigt. Die Londoner Zeitung Daily Mail veröffentlichte Ergebnisse eines vom BBC-Vorsitzenden Michael Grade angeordneten "Unparteilichkeitsgipfels", wonach die Programme einseitig politisch linke und anti-christliche Einstellungen verbreiteten. So erklärten leitende Redakteure, sie würden durchaus die Bilder einer Verunglimpfung der Bibel senden, beim Koran jedoch anders entscheiden. Beim Christentum, allgemein als schlapp empfunden, hätten sie nichts dagegen, es verächtlich zu machen, beim Islam trauen sie sich nicht.

Der bekannte BBC-Kommentator Andrew Marr wurde in der Daily Mail mit der kritischen Bemerkung zitiert, das Profil des staatlichen Rundfunks sei nicht repräsentativ für die britische Bevölkerung: "Die BBC ist nicht unparteiisch oder neutral. Sie ist eine öffentlich finanzierte, urbane Organisation mit einer abnormal großen Zahl von jungen Leuten, ethnischen Minderheiten und schwulen Leuten."

Daß die multikulturelle Ausrichtung der Sender noch stärker wird, fordert dagegen die neue Chefredakteurin und BBC-Beauftragte für "Rassengleichheit". Mary Fitzpatrick war im August mit der Ansicht hervorgetreten, alle BBC-Korrespondenten sollten der Kultur und Ethnie des Landes entstammen, über das sie berichten. In Afrika dürften also nur noch schwarze Korrespondenten arbeiten. Nun sagte Fitzpatrick, sie würde es unterstützen, wenn bald auch verschleierte Frauen als Nachrichtensprecher der BBC tätig seien.


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