© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 46/06 10. November 2006

Meldungen

Evangelische Kirche verliert Mitglieder

Hannover. Der Mitgliederverlust der EKD setzt sich fort: Im vergangenen Jahr haben die 23 Landeskirchen 242.000 Mitglieder verloren und sind um 0,9 Prozent auf 25,4 Millionen zurückgefallen. Das hat eine Umfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea bei den Landeskirchen und dem EKD-Kirchenamt in Hannover ergeben. Verglichen mit dem Jahr 2000 hatten die Landeskirchen Ende 2005 rund 1,2 Millionen Mitglieder weniger. Am schnellsten verläuft der Schrumpfungsprozeß bei der kleinsten Kirche, der Evangelischen Landeskirche Anhalts. Sie ist im vergangenen Jahr um 3,8 Prozent geschrumpft und hatte Ende 2005 nur noch knapp 53.000 Mitglieder. Im Osten bluten die Kirchen insbesondere aufgrund des Wegzugs von Kirchenmitgliedern in den Westen aus. Den geringsten Rückgang verzeichnet mit einem Minus von 1,1 Prozent (834.000 Mitglieder) die Evangelisch-Lutherische Kirche Sachsens. Den geringsten Rückgang im Westen vermelden die Landeskirchen von Baden (1,3 Millionen Mitglieder), Hannover (3,1 Millionen) und dem Rheinland (2,9 Millionen) mit jeweils rund 0,5 Prozent Verlust.

 

"Missionsauftrag gegenüber Muslimen"

Frankfurt/Main. Der biblische Missionsauftrag muß auch gegenüber den Muslimen erfüllt werden. Das hat der Präsident des EKD-Kirchenamts, Hermann Barth, im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung klargestellt. "Es ist für die evangelische Kirche ausgeschlossen, das Zeugnis von Jesus Christus zu verschweigen oder es Angehörigen anderer Religionen schuldig zu bleiben. Das würde auch die Begegnung mit den Muslimen von vornherein unwahrhaftig machen", sagte der Kirchenamtspräsident. Damit widerspricht Barth dem kirchlichen "Appell aus Baden" (JF 28/06), der beim christlich-islamischen Gespräch zum Verzicht auf Alleinvertretungsansprüche und Missionierungsversuche auffordert.

 

Sachsen: Porsch bleibt Landtagsabgeordneter

Dresden. Der Fraktionsvorsitzende der Linkspartei im sächsischen Landtag, Peter Porsch, darf sein Abgeordnetenmandat behalten. Der sächsische Verfassungsgerichtshof wies in der vergangenen Woche eine Klage des Landtages wegen eines Formfehlers zurück. Das Parlament hatte im Mai mit den Stimmen von CDU, SPD, FDP und NPD mit dem Ziel, Porsch das Mandat zu entziehen, die Erhebung einer Abgeordnetenanklage beschlossen. Ihm wird vorgeworfen, als Inoffizieller Mitarbeiter für die Staatssicherheit der DDR gearbeitet zu haben. Der PDS-Politiker bestreitet eine Zusammenarbeit mit der Stasi. Er kündigte an, im kommenden Jahr sein Amt als Fraktionsvorsitzender abzugeben.


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