© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 47/06 17. November 2006

Meldungen

USA: Gegen Homo-Ehe und mehr Lebensschutz

WASHINGTON. Die Homo-Ehe bleibt in weiteren sieben US-Bundesstaaten verboten. In Volksabstimmungen sprachen sich die Bürger von Arizona, Colorado, Idaho, South Carolina, South Dakota, Tennessee, Virginia und Wisconsin am 7. November gegen die gleichgeschlechtliche Eheschließung aus. Seit 2004 haben 13 US-Bundesstaaten die Ehe zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern verboten, zuletzt der südliche Bundesstaat Alabama. Die Wähler im US-Bundesstaat South Dakota haben in einem gleichzeitig mit den Kongreßwahlen abgehaltenen Referendum gegen ein umfassendes Verbot von Abtreibungen votiert. Etwa 55 Prozent der Wähler in dem nordwestlichen Prärie-Bundesstaat lehnten ein kürzlich verabschiedetes Gesetz ab, welches Abtreibung nur noch bei einer Gefahr für das Leben der Mutter erlaubt hätte, nicht aber bei Vergewaltigung oder Inzest. Mit dem Gesetz wollten wertkonservative Politiker das Urteil des Obersten Gerichtshofs der USA aus dem Jahr 1973 attackieren, mit dem Abtreibungen grundsätzlich für rechtmäßig befunden wurden.

 

Israel will auch allein gegen Iran vorgehen

JERUSALEM. Der israelische Premier Ehud Olmert hat bei seinem USA-Besuch die harte Haltung gegenüber dem Iran bekräftigt. Im Sender NBC schloß er ein militärisches Vorgehen gegen Teheran erneut nicht aus. "Wir werden nicht akzeptieren, daß der Iran Atomwaffen besitzt", erklärte Olmert vor seinem Treffen mit US-Präsident George W. Bush. Israel habe die Lehren aus dem Holocaust gezogen und sei bereit, sich selbst zu verteidigen. Die internationale Gemeinschaft habe damals "nicht viel" unternommen, um den Massenmord an den Juden zu verhindern. "Inzwischen sagt der iranische Präsident auf internationaler Bühne, daß er Israel von der Landkarte tilgen will", so Olmert. Dies werde Israel aus eigener Kraft verhindern: "Ich bin nicht hierher gekommen, um die USA um die Rettung Israels zu bitten." Er präferiere aber eine friedliche Lösung des Atomstreits mit dem Iran. "Jeder Kompromiß, der Iran am Besitz von Atomwaffen hindert und für Präsident Bush akzeptabel ist, wird auch für uns akzeptabel sein", meinte Olmert.

 

Blair für Einbindung des Iran in Irak-Strategie

LONDON. Der britische Premierminister Tony Blair hat einen Strategiewechsel im Irak gefordert. Die Irak-Krise lasse sich nur mit einer Gesamtstrategie lösen, die alle Konflikte im Nahen Osten umfasse. "Ein Großteil der Antwort in bezug auf den Irak liegt nicht im Irak selbst, sondern außerhalb, in der Region, wo die gleichen Kräfte an einem Strang ziehen", sagte der Labour-Chef bei einer außenpolitischen Rede in London mit Blick auf Syrien und den Iran. Auf Teheran müsse Druck ausgeübt werden. Dieser dürfe weder im Irak noch anderswo für Aufruhr sorgen. Blair bot dem Iran eine "strategische Wahl" an: entweder dem Westen zu helfen oder sich mit einer wachsenden Isolation abzufinden. Im Unterhaus fordert indes eine breite Koalition vom Labour-Linken John McDonnell bis zum Tory-Ex-Minister Kenneth Clarke von Blair einen Zeitplan für den Truppenabzug aus dem Irak.


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