© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 47/06 17. November 2006

Meldungen

Einstweilige Verfügung gegen Barschel-Buch

FRANKFURT/MAIN. Der Münchner Herbig Verlag muß das Buch "Der Doppelmord an Uwe Barschel" von Wolfram Baentsch (JF 44/06) über den mysteriösen Tod des CDU-Politikers und vormaligen Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein im Oktober 1987 ändern. Der Privatagent Werner Mauss hat beim Frankfurter Landgericht eine einstweilige Verfügung gegen den Titel und elf Textpassagen erwirkt. Der geheimnisumwitterte "Kriminalsachverständige" (Eigenbezeichnung) sieht sich durch den Titel in den Kreis der Verdächtigen gerückt. Mauss war nach eigenen Angaben zum Todeszeitpunkt von Uwe Barschel "zufällig" auch in dem Genfer Hotel Beau-Rivage. Der Herbig Verlag kündigte an, die zweite Auflage des Buches - die erste von 20.000 Exemplaren soll fast vollständig verkauft sein - entsprechend zu ändern. Gleichzeitig prüfe man rechtliche Schritte gegen die Verfügung.

 

Europäischer Filmpreis für "Die große Stille"

MÜNCHEN. Der Kinofilm "Die große Stille" von Philip Gröning über das Alltagsleben der Kartäusermönche (JF 47/05) wird am 2. Dezember in Warschau mit dem Europäischen Dokumentarfilmpreis ausgezeichnet. In der Jury-Begründung heißt es, der Film berühre "die geheimnisvolle Welt des Glaubens und unser Bedürfnis nach Ruhe im Gegensatz zum modernen Leben". Der Regisseur habe das Vertrauen dieser abgeschiedenen Gemeinschaft gewonnen und sei zurückgekehrt mit beeindruckenden Bildern und Tönen. "Die große Stille" - inzwischen auch auf DVD erhältlich - wurde im Mutterkloster des Schweigeordens der Kartäuser in Südfrankreich gedreht und zeigt ohne Musik, Interview oder Kommentar nur das Leben der Mönche im Wechsel der Jahreszeiten.

 

Biermann schätzt "richtige Feinde"

HAMBURG. Der Liedermacher und Autor Wolf Biermann weiß den Wert von Feindschaften zu schätzen. "Ich habe gelernt, daß es im Leben mindestens so wichtig ist, nicht nur die richtigen Freunde zu haben, sondern auch die richtigen Feinde", sagte er am Dienstag der Hamburger Morgenpost. Am Tag darauf feierte der im November vor dreißig Jahren aus der DDR zwangsausgebürgerte Biermann (JF 46/06) seinen 70. Geburtstag. Eine weltumspannende Freundschaft sei kein erstrebenswertes Ziel. "Das ist der Weg ins Narrenparadies. Wenn man sich in Freundschaft verkriecht wie in einen Bunker und sich nicht dem Streit der Welt öffnet, also auch Feinde hat, dann ist dieses Eingepupptsein auch eine Form von Tod", sagte Biermann.

 

Werke von Neo Rauch in Wolfsburg ausgestellt

WOLFSBURG. Unter dem Titel "Neo Rauch: Neue Rollen. Bilder 1993 bis heute" sind bis zum 11. März 2007 etwa 80 Werke des Leipziger Malers Neo Rauch im Kunstmuseum Wolfsburg zu sehen. Die Ausstellung gilt als größte Einzelpräsentation des Künstlers, die es je in einem Museum gegeben hat. Der 1960 in Leipzig geborene Rauch war Meisterschüler und später Assistent von Bernhard Heisig an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst. Heute gilt er als einer der bedeutendsten - und teuersten - Maler seiner Generation. Typisch für seine Bilder ist ein oft comicartiger, dem sozialistischen Realismus angelehnter Stil.

 

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"Bayer HealthCare"

Name eines selbständigen Gesundheitskonzerns unter dem Dach der in Leverkusen ansässigen Bayer AG


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