© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 49/06 01. Dezember 2006

Meldungen

Deutsche verstehen englische Reklame nicht

HAMBURG. Englische Werbesprüche werden von Verbrauchern in Deutschland meist kaum oder völlig falsch verstanden. Das hat jetzt eine Studie der Kölner Marketingagentur Endmark festgestellt. Für die repräsentative Studie wurden ein Dutzend Werbeaussagen untersucht, befragt wurden über eintausend Personen zwischen 14 und 49 Jahren. Danach konnte den Vodafone-Slogan "Make the most of now" (etwa: "Mach das Beste aus dem Augenblick") nur jeder Dritte korrekt übersetzen. Den Spruch des Urlaubsanbieters Centerparcs "A State of Happiness" ("Ein Zustand des Glücks") verstanden nur 13 Prozent richtig. Schlußlicht der Studie war der Jaguar-Werbespruch "Life by Gorgeous" (etwa: "Leben auf prächtig"). Diesen haben laut Umfrage nur noch acht Prozent der Befragten korrekt übersetzen können. Manche der Probanden meinten sogar, der Spruch hieße: "Leben in Georgien". Ähnliches hätten die Tester auch beim Ford-Slogan "Feel the difference" erlebt, dem einzigen, den immerhin mehr als die Hälfte korrekt mit "Spüre den Unterschied" übersetzen konnten. Manche der befragten Konsumenten glaubten dagegen, der Satz hieße "Fühle das Differential" oder auch "Ziehe die Differenz". Die vollständige Studie soll kommende Woche veröffentlicht werden.

 

Goethe-Institut soll neu strukturiert werden

BERLIN. Der Bundestag will Anfang 2007 über einen Antrag zur Neukonzeptionierung des Goethe-Institutes entscheiden. Das Institut habe über Jahre "ein strukturelles Defizit wie eine Bugwelle vor sich hergeschoben", sagte der SPD-Bundestagsabgeordnete Lothar Mark vorigen Freitag in Berlin. Der CSU-Bundestagsabgeordnete Peter Gauweiler betonte, die Einrichtung sei der wichtigste Träger der deutschen auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik und müsse das eigene Profil als Vermittler der deutschen Sprache schärfen. Das Goethe-Institut soll den Angaben zufolge seine Präsenz in Asien, im Nahen und Mittleren Osten stärken und den Ausbau in Ost- und Südosteuropa konsolidieren. Über die beste Struktur und eventuelle Umschichtungen müsse vor Ort und im Einzelfall entschieden werden, betonte die SPD-Kulturexpertin Monika Griefahn. So sollen beispielsweise in der Münchner Zentrale bis zu 70 Stellen abgebaut beziehungsweise umgesetzt werden. Die Kooperation mit anderen Einrichtungen und die Kulturarbeit sollen laut Griefahn ausgebaut werden.

 

Regisseure gegen Urheberrechtsreform

MÜNCHEN/BERLIN. Filmemacher wie Roland Emmerich und Oliver Hirschbiegel protestieren gegen die geplante Urheberrechtsreform. Mit einer "Resolution der Regisseure", die unter anderem an Bundeskanzlerin Angela Merkel, Kulturstaatsminister Bernd Neumann (beide CDU), Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) sowie mehrere Abgeordnete ging, erhoffen sich die Filmschaffenden eine Korrektur des Gesetzentwurfes in den parlamentarischen Beratungen, wie der Bundesverband Regie (BVR) am Montag in München mitteilte.Laut BVR wären dem Gesetzentwurf zufolge künftig Eingriffe in filmische Werke ohne die Zustimmung der Urheber möglich. Dies sei eine "Enteignung des geistigen Eigentums der Filmemacher". Zu den hundert Unterzeichnern der Resolution gehören auch Marc Rothemund ("Sophie Scholl - Die letzten Tage"), Doris Dörrie ("Männer"), Sönke Wortmann ("Das Wunder von Bern").

 

Hilferufe

Mit einer Ausstellung zum Wirken des langjährigen Leiters des ZDF-Magazins Gerhard Löwenthal (1922-2002) und dessen Aktion "Hilferufe von drüben" - einer Sendereihe und Zeitung für die Opfer der kommunistischen Diktatur in der DDR - wartet das Mauermuseum Haus am Checkpoint Charlie ab diesem Samstag auf. Die Eröffnung findet um 11 Uhr statt. Einen Ausstellungsbericht lesen Sie in der nächsten JF-Ausgabe 50/06. (tha)

 

Sprach-Pranger

"Fachhochschule Erfurt - University Of Applied Sciences"

Zusatzbezeichnung auf der Internetseite der 1991 gegründeten Fachhochschule


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