© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 50/06 08. Dezember 2006

Ehrung und Erinnerung
Karin Erichsen

Der große Gotische Saal der Zitadelle Spandau füllte sich bis zum letzten Platz. Über zweihundert Gäste nahmen am vergangenen Sonntag an der Gerhard-Löwenthal-Preisverleihung an den Sprachschützer Thomas Paulwitz und die Meinungsforscherin Elisabeth Noelle-Neumann teil. JF-Chefredakteur Dieter Stein begrüßte auch zahlreiche Ehrengäste, darunter Herbert Fleissner, Detlef Kühn, Alexander von Stahl, Günter Zehm sowie die Gerhard-Löwenthal-Preisträger Thorsten Hinz (2004) und Stefan Scheil (2005). Vermißt wurde Fritz Schenk, im Frühjahr verstorbener Mitinitiator des Preises, der die vorherigen Verleihungen stets mit bewegenden Worten eingeleitet hatte. Diese Aufgabe übernahm JF-Kolumnist Klaus Motschmann. Er erinnerte an das politische Vermächtnis Löwenthals und betonte die Bedeutung unbestechlicher Analysen und eindeutiger Begriffe, die er im deutschen Journalismus heute - von Ausnahmen abgesehen - vermisse.

Als einen Mann, der das klare Wort als scharfe Klinge im Kampf für die deutsche Sprache gebraucht, würdigte Dankwart Guratzsch, freier Journalist und prominenter Kritiker der Rechtschreibreform, den Preisträger Thomas Paulwitz. Die Laudatio auf die Ehrenpreisträgerin hielt der langjährige FAZ-Redakteur und frühere Mitarbeiter des Instituts Allensbach, Kurt Reumann. Er charakterisierte seine ehemalige Chefin als eine Frau, die ihre bahnbrechenden Forschungsergebnisse auch gegen Widerstände mutig vertritt. Aus gesundheitlichen Gründen konnte Noelle-Neumann, die am 19. Dezember ihren 90. Geburtstag feiert, den Preis nicht persönlich entgegennehmen. Ihr Assistent Thomas Petersen richtete stellvertretend ihre Freude über die Anerkennung aus.

Weitere Informationen im Internet unter www.gerhard-loewenthal-preis.de 

Foto: Auf dem Weg in die Zitadelle Spandau: Mehr als 200 Gäste, darunter zahlreiche prominente Ehrengäste, nahmen an der Gerhard-Löwenthal-Preisverleihung 2006 teil.


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