© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 51/06 15. Dezember 2006

Zitate

"Nun bewies der Bundespräsident, daß man heute in Deutschland über die Not der Familie reden kann, ohne das Wort Ehe auch nur einmal in den Mund zu nehmen. Doch soll man sich darüber wundern, daß in einem Staat, der die Ehe nicht mehr schützt, die Familien versagen und immer weniger Kinder geboren werden?"

Daniel Deckers in der "Frankfurter Allgemeinen" vom 7. Dezember

 

 

"Es gehört nun bekanntlich zur klassischen linken Doppelmoral, von Multikulti zu schwärmen und, wenn es darauf ankommt, doch nur die sorgenfreie Vielfalt bei der Wahl des Lieblingsrestaurants zu meinen. Ein bekanntes und gelegentlich beklagtes Phänomen in Großstädten wie Berlin ist es, daß sich viele Erwachsene exakt so lange in den bunten, kostengünstigen, multikulturellen Stadtvierteln wohl fühlen wie sie selbst keine Kinder im schulpflichtigen Alter haben."

Jan Thomsen in der "Berliner Zeitung" vom 7. Dezember

 

 

"Konservativ bis ins Mark - das ist kein einziger deutscher Spitzenpolitiker mehr. Den letzten Vertreter dieser Art, Jörg Schönbohm, hat die Union soeben aus ihrer Führung verdrängt. Die Merkel-CDU übersieht, daß kerniger Konservatismus gerade so gute Chancen hätte wie seit Jahrzehnten nicht mehr."

Franz Walter, Politikwissenschaftler an der Universität Göttingen, in "Spiegel online" vom 7. Dezember

 

 

"In Washington weiß man inzwischen vielleicht, daß es nie eine irakische Nation gegeben hat. Vielleicht weiß man auch, daß es keinen historisch gewachsenen Staat Irak gegeben hat, sondern daß der Irak ein Mandatsgebiet der Briten war, mit völlig willkürlich gezogenen Grenzen. Und in dem Maße, in dem durch die demographische Entwicklung die verschiedenen Bevölkerungen zunehmen, werden die ethnischen, religiösen und wirtschaftlichen Unterschiede die Konflikte weiter verschärfen. Der Irak wird wohl in drei Teile zerfallen."

Helmut Schmidt, Altkanzler, im "Tagesspiegel" vom 10. Dezember

 

 

"Was sind die USA bereit, Syrien und Iran für eine Kooperation zu geben? Im Fall von Syrien wäre der Preis für die USA wahrscheinlich noch leistbar, aber Iran? Kann es gelingen, fruchtbare Gespräche mit einem Land zu führen, gegen das man gleichzeitig Sanktionen anstrengt? Und wie soll Israel dazu gebracht werden, seinen Teil zu erfüllen: Gespräche mit Syrien, Frieden mit den Palästinensern?"

Gudrun Harrer im Wiener "Standard" vom 7. Dezember

 

 

"In der durch und durch ökonomisierten und globalisierten Produktions- und Konsumgemeinschaft stören eigenwillige, unberechenbare Elemente. Auch die Städte müssen einander gleichen, damit ähnliche Erwerbsgewohnheiten den wünschenswerten Aufstieg des Menschen zum selbstbewußten Verbraucher vollenden. Gebaute Überreste aus anderen Zeiten könnten das Auge allerdings ablenken und sich von gebauten Harmonien verführen lassen wie von einer zum Stein gewordenen Musik."

Eberhard Straub, Publizist, im Politischen Feuilleton des Deutschlandradios vom 8. Dezember


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