© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 52/06 01/07 22./29. Dezember 2006

Meldungen

Regierung kritisiert Preußische Treuhand

Berlin. Die Bundesregierung hat es abgelehnt, die Entschädigungsforderungen deutscher Vertriebener gegenüber Polen vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg zu unterstützen. Die Große Koalition schließe sich der Haltung der rot-grünen Vorgängerregierung an, nach der Deutschland gegenüber Polen weder selbst Entschädigungsansprüche erhebe noch solche unterstütze, teilte die Bundesregierung am Montag mit. In der vergangenen Woche hatte die Vertriebenenorganisation Preußische Treuhand für 22 zwischen 1944 und 1950 von Polen vertriebene Deutsche Beschwerde vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte eine Entschädigungsklage eingereicht. Die Preußische Treuhand vertritt nach eigenen Angaben die Interessen von rund 1.000 Einzelpersonen und Verbänden, die Vermögenswerte in den ehemaligen deutschen Ostgebieten besessen haben.

 

Intergrationskurse weisen Mängel auf

Berlin. Ein für das Bundesinnenministerium erstelltes Gutachten hat Mängel bei der Integration von Ausländern aufgedeckt. Integrationskurse, die ein zentrales Element des Zuwanderungsgesetzes bilden, seien stark verbesserungsbedürftig, berichtet der Tagesspiegel unter Berufung auf ein Gutachten. "Zentrales Ergebnis der Evaluation ist, daß die bisherige Umsetzung zwar grundsätzlich zielführend und funktionsfähig ist, jedoch in zentralen Handlungsfeldern teilweise grundlegende Verbesserungen hinsichtlich der Effektivität und Effizienz vorgenommen werden können", heißt es in dem Papier. Als erste Maßnahme zur Verbesserung werde nun die "Einführung von verpflichtenden Abschlußtests" empfohlen. Außerdem soll es auch einen verpflichtenden Einstufungstest geben, um die Zusammensetzung der Kurse je nach Niveau besser zu steuern.

 

Deutsche Unternehmen für "Respektkultur"

Berlin. Vier deutsche Großkonzerne haben in der vergangenen Woche die Charta "Diversity als Chance" unterzeichnet. Mit der Unterschrift haben sich Daimler-Chrysler, die Deutsche Bank, Deutsche BP und die Deutsche Telekom verpflichtet, in ihren Unternehmen eine sogenannte Respektkultur zu schaffen. Damit wollen die Manager Vorurteile aufgrund von Geschlecht, Herkunft, Religion, Behinderung, Alter und sexueller Orientierung bekämpfen. Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte, die Charta sei "ein wichtiger Beitrag zu einer Kultur der Vielfalt und des Zusammenhalts unserer Gesellschaft auf der Basis wechselseitiger Akzeptanz und gegenseitigen Vertrauens". Die Regierung werde nun jährlich auf die Umsetzung der Charta achten.


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