© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 05/07 26. Januar 2007

Burkini: Islamische "Freiheiten" beim Bade
Neue Strandmode
Curd-Torsten Weick

Herba aus den USA liebt ihn. Ruzna findet ihn fantastisch und Helen aus England hat das Schwimmen im Meer erstmals so richtig genossen, seitdem sie zum Islam übergetreten ist. Es ist zwar nicht das Ei des Kolumbus, was Aheda Zanetti, die in den 1970ern als Zweijährige mit ihren Eltern vom Libanon nach Australien auswanderte, da kreiert hat. Aber immerhin.

Burkini heißt es und soll eine Mischung aus islamischer Burka (Ganzkörperschleier) und dem Bikini sein. So gänzlich erschließt sich das dem Nicht-Muslim zwar selbst auf dem zweiten Blick nicht. Sei's drum. Für die sportliche Muslima, die sich bis dato in ihren mehrlagigen Verhüllungen vor dem Sprung ins Wasser grauste oder danach stundenlang triefnaß an den Stränden Sydneys saß, scheint der Burkini - aus 100 Prozent Polyester - ein erster Akt der Befreiung zu sein: züchtig bedeckt und doch bewegungsfrei.

Der Burkini sei ihr Beitrag, die Muslime und die westliche Kultur näher zusammenzubringen, erklärt Zanetti. Man darf also gespannt sein, ob er sich an den Stränden der Welt durchsetzt.


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